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Zhongyu: Finally (Review)
Artist: | Zhongyu |
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Album: | Finally |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Rein instrumentale Fusion aus Prog- und Jazz-Rock |
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Label: | MoonJune Records / CARGO Records / Shack Media | |
Spieldauer: | 54:42 | |
Erschienen: | 24.06.2016 | |
Website: | [Link] |
Was ist das nur für ein naiv anmutendes Cover, hinter dem dann solche Musik lauert?
Alles im echten China-Style!
China versteckt sich ja gerne hinter bunten Bildchen, um dann eine brutale Diktatur raushängen zu lassen und ihre politischen Kritiker entweder zu vernichten oder, wenn sie als Staatsmänner und Frauen aus dem kapitalistischen Ausland kommen, mit Ehren-Doktor-Würden verstummen und sich auf ein paar Menschenrechtsfloskeln beschränken zu lassen, nicht wahr, Frau Merkel?
In der Musik sieht das schon etwas anders aus.
Und zum Glück geht‘s hier ja um Musik, doch immer ist die auch von den politischen Systemen abhängig oder beeinflusst, in denen sie entsteht. Längst ist sie neben dem Sex nicht mehr die schönste Nebensache der Welt, sondern ähnlich wie Aids oder ein Tripper auch der Stachel im breitgesessenen Hintern politischer Würdenträger und ihrer korrupten „Sponsoren“.
ZHONGYU jedenfalls sind nicht etwa eine Band aus China, sondern aus Amerika, deren musikalische Kreativgeister, der Gitarrist DENNIS REA und Keyboarder sowie Chapman-Stick-Experte JON DAVIS, allerdings schon einige Zeit in China verbracht haben. Das führte dazu, dass sie sich nach einer musikalischen Fusion aus chinesischen und anglo-amerikanischen Klang-Welten sehnten, in denen man sich angenehm einrichten kann. Natürlich boten sich dabei besonders Progressives und Jazziges, aber auch Asiatisch-Weltmusikalisches an. „Finally“ fusioniert diese Spielarten zu einem eigenständigen, herrlich jazz-rockigen Parallel-Universum! Und dieses Universum wir ganz offensichtlich im Geiste von KING CRIMSON regiert, als die sich prog-jazzig besonders auf ihrem 71er Meisterwerk „Islands“ und dem folgenden ebenso meisterlichen 73er Album „Larks‘ Tongues In Aspic“ austobten. Allerdings beschreiten ZHONGYU auf ihrem ausschließlich instrumentalen Album stärker die Jazz- und Weltmusik-Asiaten-Wege, als progressiv rockende klänge zu verbreiten. So darf sich auch gerne nach einem ausgiebigen Flöten-Solo mal der pure Free Jazz ausleben, während sich immer wieder herrlich komplexe Jazz-Ideen bahnbrechend in den Vordergrund schieben und nicht selten - spätestens wenn dann auch noch eine Trompete erklingt - Parallelen zu MILES DAVIS herstellen. KING CRIMSON trifft auf MILES DAVIS trifft auf chinesisch Traditionelles.
ZHONGYU bedeutet in Mandarin-Chinesisch „endlich“ und es steht dafür, dass JON DAVIS, dessen Chapman Stick verdammt nach TONY LEVIN klingt, endlich für seine Prog-Jazz-Musik eine Band gefunden hat, die seine komplexen, manchmal fast verrückt anmutenden Kompositionen klangvoll und mit viel Liebe zum Detail umzusetzen vermögen. Ein weiter Weg bis dahin, der ihn mehrere Jahre kostete und den er während seines dreijährigen Aufenthalts in Peking begann. Ein Projekt, das alles in sich vereint, selbst wenn einiges davon als unvereinbar erscheint: „Komposition und Improvisation, Ruhe und Chaos, Harmonie und Dissonanz, Komplexität und Einfachheit, akustische und elektrische Klänge“. Diese Davis-Worte beschreiben das ZHONGYU-Debüt-Album brillant und lassen darauf hoffen, dass in nicht all zu weiter Ferne das nächste chinesische Meisterwerk einer amerikanischen Ausnahmeband auf uns wartet.
In diesem Falle können sich selbst KING CRIMSON verdammt warm anziehen!
FAZIT: Progressiv-jazzige Avantgarde, die sich zwischen einem asiatischen KING und anglo-amerikanischem CRIMSON bewegt! So können wir gerne auf musikalischem Weg die Asiaten erobern!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Apple Of My Mind‘s Eye 2
- Torture Chamber Of Commerce
- Iron Rice Bowl Has Rusted
- Hydraulic Fracas
- Tunnel At The End Of The Light
- Apple Of My Mind‘s Eye 1
- Half Remembered Drowning Dream
- Sleepwalking To Dog
- Wanderland Wanderlust
- Cat Hair All Over It
- MBBL
- All Food Comes From China
- Bass - Jon Davis
- Gitarre - Dennis Rea
- Keys - Jon Davis
- Schlagzeug - Randy Doak
- Sonstige - Alicia DeJoie (Elektrische Violine), James DeJoie (Saxofon, Flöte, Klarinette), Daniel Barry (Trompete)
- Finally (2016) - 12/15 Punkten
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