Amerikanischer als THE ROOMSOUNDS kann man kaum klingen, denn ihr aktuelles Album erinnert je nach Song und Hook entweder an DAVE MATTHEWS BAND (Titelstück), BLUES TRAVELER oder SISTER HAZEL, ja sogar THE CONNELLS und Tom Petty ("Take It All Wrong").

"Elm St." lässt sich also durchaus als Derivat aus unterschiedlichen und allzu augenfälligen Vorbildern begreifen, doch da das Ganze so verflixt gut inszeniert wurde, kommt man nicht umhin, Spaß damit zu haben. Das gilt vor allem bei an CHEAP TRICK gemahnenden Power-Poppern wie "Bad Situation" oder "Don't Give Up On Me", bevor die Ballade "Baby's Got the Bluest Eyes" noch weiter gen Alternative Rock schielt, gleichwohl THE ROOMSOUNDS edel mit Orgel und Gitarren-Klingklang arrangieren.

Da fehlen dann nur noch ausgeklügelte Gesangsharmonien und ein Himmel voller Geigen, um an Phil Spector denken zu lassen, doch dafür ist die Gruppe dann doch zu erdig, wie es scheint. Südstaaten-Flair - THE ROOMSOUNDS stammen eigentlich aus Dallas - kommt deshalb fast folgerichtig mit "Lay My Head Down" auf, und "Win You Over" hat auch etwas von einem Shanty, den man sich am Ufer zähfließender Binnengewässer bei drückender Hitze vorsingen mag.

FAZIT: Ein musikalisches Amerika-Panorama gefällig? THE ROOMSOUNDS haben die Roots mit großen Schöpflöffeln gefressen und düngen das Feld mit gegen viele Widrigkeiten resistenten Songs, die fast schon zu penetrant ins Ohr gehen. Eigenständig ist das wie gesagt nicht, aber sehr unterhaltsam.