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Sidling Sisters: Anders als ihr denkt (Review)

Artist:

Sidling Sisters

Sidling Sisters: Anders als ihr denkt
Album:

Anders als ihr denkt

Medium: CD/Download
Stil:

Spaßig-deutscher Punk-Pop-Rock auf niedrigem Niveau-Level

Label: MOTOR Entertainment GmbH
Spieldauer: 49:22
Erschienen: 04.11.2016
Website: [Link]

Wenn vier Männer mit blau-karierten Holzfäller-Hemden, rot-braunen Cordhosen und Hosenträgern auf dem Cover posieren, das ihren Bandnamen auch noch mit SIDLING SISTERS offenbart, dann kann einen wahrscheinlich nur gruselige Holzmichel-Mucke erwarten. Denn wenn vier Männer, die noch halbwegs bei Musikverstand sind, sich mit der Begründung: „Unsere Eltern sind Geschwister“, solche einen Namen verpassen, dann ist ihr Holzfäller-Gehabe wohl doch ernster gemeint, als es vermuten lässt. „Hol‘ die Mus(ch)i‘-Axt raus und hau ordentlich drauf!“, wird wohl ihr Motto sein.

Die einzige Hoffnung liegt höchstens noch im Album-Titel, der „Anders als ihr denkt“ lautet und hoffen lässt, dass all die optische Scheiße, die von diesen Bildern und dem Bedeutungsschwachsinn des Band-Namens ausgehen, sich nicht in einem puren musikalischen Scheiß verwirklicht. Nur schon die Fortsetzung der Titelzeile im gleichnamigen Eröffnungssong zerstört die Hoffnung: „..., doch wir bleiben, wie wir sind.“ Na ja, am Ende ist das Ergebnis eine Halb-und-Halb-Emotion, zwischen: „Was soll denn dieser Schrott?“ und „Ach, ganz lustiger Karnevals-Rock, der aber auch auf dem Oktoberfest mit ein paar Promille im Kahn durchaus gut funktioniert!“
Doch selbst wenn uns die feschen Buan ihre Musik als Punk-Pop-Rock verkaufen wollen, sind sie höchstens ein paar Silvester-Knaller, die gerne mal über „Tuten und Blasen“ singen, aber es selber nicht wirklich beherrschen, dabei aber jämmerlich bei SPORTSFREUNDE STILLER und manchmal auch REVOLVERHELD klauen.

Doch vielleicht muss man wie die Cousin-Band auch aus dem tiefsten Süden Deutschlands, also „Grafenhausen im schönen Schwarzwald“, aber nicht aus dem bösen Pegida-Sachsen wie der Kritiker kommen, um diese Musik wirklich lustig zu finden. Die Texte sind vielleicht frech, aber nicht gut (Originalton: „Wir schreiben einfach Texte, bei denen wir uns wohlfühlen. Wenn unsere Fans dann noch mitsingen, ist das ein großartiges Gefühl.“), die Musik ist zusammengeschustert aus altbekannten Melodien von altbekannten Bands, aber keinesfalls neu und ideenreich und schon gar nicht Punk. Dann doch eher Pop und Rock aus der Retorte.
Aber auch die Eigenbeschreibung auf der Homepage bzw. unter Facebook der kreuzkarierten, musikalischen Blauhemdträger: „Sidling Sisters – das ist deutschsprachiger Rock – gut gelaunt, authentisch und sympathisch natürlich“, trifft den Nagel nicht auf den Kopf, zumindest wenn man die Adjektive nach deutschsprachiger Rock all zu ernst nimmt. Noch frecher aber wird es, wenn sich die SIDLING SISTERS auch noch mit MUSE vergleichen. Da ist der holde Wunsch höchstens der Vater des Gedankens, während Mutter längst beschlossen hat, mit der Hilfe des Almöhi abzutreiben, und zwar genau da, „Wo die wilden Weiber wohnen“.

Am FAZITären Ende klingen die Jungs, die so gerne Schwestern wären, nicht nur nach Tuten und Blasen, sondern nach einem TOTEN HOSEN-Träger für arme Würstchen, welche „An Tagen wie diesen“ bei Politbonzenerfolgsfeiern Deutschlandfahnen schwenken, bis unser aller Angie eingreift und ihren übereifrigen Politarschkriechern das Papierfähnchen entreißt – oder alle Schenkelklopfer, die auf Billig-Witze stehen und darüber sogar noch lachen können. Deutschrock mit übergroßer Seppelmütze und billigem ÄRZTE-Kittel.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2878x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 5 von 15 Punkten [?]
5 Punkte
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Tracklist:
  • Anders als ihr denkt
  • Wo die wilden Weiber wohnen
  • Vom Tuten und Blasen
  • Fünf vor Zwölf
  • Hast du wirklich schon vergessen
  • Kartenhaus
  • Ein Stück Moment
  • Der Berg ruft
  • Spring mit mir
  • Planlos
  • Du
  • Kopfstand
  • Herzschlag

Besetzung:

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