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Joe McMahon: Another Life (Review)

Artist:

Joe McMahon

Joe McMahon: Another Life
Album:

Another Life

Medium: CD/LP
Stil:

Rock, Indie und Singer/Songwriter

Label: Gunner Records / Broken Silence
Spieldauer: 36:57
Erschienen: 02.09.2016
Website: [Link]

„Seit meinem letzten Album hat sich für mich eigentlich alles geändert. Alles, was ich besaß, habe ich verkauft und bin mit einem Sack voller Klamotten und zwei Gitarren nach Deutschland gezogen. Über 300 Konzerte in 17 Ländern habe ich in den letzten zwei Jahren gegeben und dabei jede Menge neue Freunde gefunden. Jetzt lebe ich das Leben, das ich mir in dieser Art schon immer wünschte. Bin älter geworden, ohne mich alt zu fühlen. Ein guter Ort für mich!“

Schon nach diesen Worten von JOE MCMAHON wird wohl auch dem Letzten die offensichtliche Bedeutung des Cover-Bildes klar. Da reißt jemand alle Grenzen hinter sich ab, brennt alles nieder, um einen Neuanfang zu wagen, so schwer auch der erste Schritt dazu ist. Eins ist aber klar, jeder weitere Schritt wird ein bisschen leichter, so lange man sein Ziel nicht aus den Augen verliert: „Another Life“!

Und so ist McMahons aktuelles Album ein wilder Ritt durch die Rockmusik, die den Anspruch erhebt, gleich auch noch die emotionalen Tiefschläge und Höhenflüge des Musikers textlich in Singer/Songwriter-Manier aufzuarbeiten, geworden. Die Texte wirken durchgängig, die Musik aber nicht immer, denn sie ist in erster Linie nur mittelmäßig produziert und auch die Kompositionen haben den Hang zur Behäbigkeit, selbst wenn sie nach der ganz großen Melodie eines BOSS schielen, aber von der noch weit entfernt sind.
Ehrliche Rockmusik, die spannende Lebensgeschichten erzählt, ist sie aber allemal. Dabei gibt‘s deutliche Höhen, wie „Chained To Ghosts“, ein hymnischer Rock-Song mit starken Background-Vocals, aber auch einige Tiefen, wie „Neon Light“, der ähnlich künstlich aufgesetzt klingt, wie das Licht, welches darin besungen wird: „I‘m looking for a neon light to carry me home.“

Oftmals glaubt man beim Hören von „Another Life“ sich sogar in ein MANIC STREET PREACHERS-Album verirrt zu haben, was besonders daran liegt, dass McMahons Stimme einige Ähnlichkeiten zu JAMES DEAN BRADFIELD aufweist. Auch die Kompositionen passen sich diesbezüglich den verrückten Straßen-Predigern an und erinnern zugleich an die amerikanischen Punk-Rocker SMOKE OR FIRE, als deren musikalischer Kopf McMahon schon seit beinahe 20 Jahren agiert.

Wer allerdings so radikal sein Leben ändert, kann eben auch musikalisch nicht genauso wie vorher weitermachen, weswegen „Another Life“ vorerst straighter Rock mit starken Texten auf der Suche nach ansprechenden Melodien ist, die McMahon nicht immer findet, egal ob er dabei das Tempo anzieht oder es deutlich drosselt, wie auf dem vom Piano getragenen „Time Won‘t Heal“ oder der akustischen Ballade im Flamenco-Flair „Viva Las Cobras“.

Beeinflusst von seiner vor sechs Jahren zerstörten großen Liebe ist „Another Life“ ein intimes, aber auch rockiges Solo-Album geworden, das JOE MCMAHON auf seinem Weg hin zu einem (nicht nur aus geografischer Sicht) „anderen Menschen“, der sein Haus in den USA symbolisch wie auf dem Cover abbrennt, damit sein Weg frei ist für eine kleine Wohnung in Deutschland, in der endlich das große Glück auf den Musiker wartet.

FAZIT: Der Punker von SMOKE OR FIRE beginnt ein neues (Musik-)Leben und wechselt die Fronten hin zum puren Rock mit guten, sehr persönlichen und emotionalen Texten. Wenn die Kompositionen noch ein bisschen spannender würden, dann wäre das „Another Life“ von JOE MCMAHON auch aus musikalischer Sicht perfekt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3465x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • It All Went Black
  • Yesterday (feat. LUCINDA LEGASPI)
  • Another Life
  • Canadian Graffiti
  • Chained To Ghosts (feat. CHRIS WOLLARD)
  • Time Won‘t Heal (feat. KALEB STEWART)
  • Left Again
  • Neon Lights
  • Black Socks Set Sail
  • Viva Las Cobras
  • Favorite High
  • Great Big Eyes

Besetzung:

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