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Fire Garden: Far And Near (Review)

Artist:

Fire Garden

Fire Garden: Far And Near
Album:

Far And Near

Medium: CD+DVD
Stil:

Progressive Rock, Prog Metal

Label: Eigenvertrieb / Just For Kicks
Spieldauer: 54:43 / 120:00
Erschienen: 18.11.2016
Website: [Link]

„Ist das fett, Mann!“, wird wohl der erste Gedanke bei jedem klangverliebten Prog-Freund sein, wenn ihm „Far And Near“ von FIRE GARDEN ins Haus flattert und darauf wartet, erst als CD auf der heimischen Stereo-Anlage und dann als dolby-digitale 5.1-DVD-Variante auf der Multi-Channel-Surround-Anlage gehört zu werden, die zugleich zusätzlich noch als rein instrumentale Version enthalten ist.
Noch mehr setzt sich dieser Gedanke fort, weil auch das Digipak schwer beeindruckend und verdammt „fett“ ist, denn es enthält neben der CD und der DVD zugleich ein 24seitiges, von TRAVIS SMITH gestaltetes Booklet (und in meinem Falle auch noch einen Bier-Deckel), welches höchste Bewunderung verdient.

Auch im musikalischen Sinne geht es mit den „fetten Überraschungen“ weiter, denn als tatkräftige Unterstützer von ZEE(shan) BAIG, dem multiinstrumentalen Mastermind des brennenden Gartens, treten unter Anderen besonders JIMMY KEEGAN von SPOCK‘S BEARD und JORDAN RUDESS von DREAM THEATER auf den Plan, womit auch eine gewisse Musik-Ausrichtung von „Far And Near“ vorgegeben ist. Die letzte „fette Tatsache“ verbirgt sich hinter „Ananas-Dieb“ BRUCE SOORD, der sich für das Mixing des kompletten Albums in all seinen unterschiedlichen Varianten verantwortlich zeigt. Ein Garant dafür, dass „Far And Near“ in allen Klang-Versionen mit einem ausgezeichneten, liebevoll abgemischten Sound daherkommt.

Bereits die ersten Musikminuten von „Far And Near“ geben uns eine musikalische Richtung vor, die überdeutlich an prog-atmosphärische NO MAN erinnert, sich aber ganz schnell in deutlich härtere Breitengrade bis hin zum puren Metal verabschiedet. Konzeptionell umreißt die Musik durchgängig bedrückendere Themen, von kriegerischen Auseinandersetzungen bis hin zu tragischen Manipulationen und Entfremdung oder die Zerstörung der Umwelt. So gesehen die typischen, immer wieder gerne im Progressive Rock aufgegriffenen (Oder sollte man doch besser „aufgewärmten“ sagen?) Themen. Und um auch bei den Texten klar und deutlich verstanden zu werden, fügt Zee zu allen Songs noch extra Linernotes hinzu.

So ist „Far And Near“ von FIRE GARDEN ein ambitioniertes Prog-Rock-Album geworden, das einer breiten Prog-Hörerschar gefallen wird, die sich zwischen PORCUPINE TREE und DREAM THEATER oder OPETH und den 70er-Jahre-Melodicrock-Klassikern tummelt. Aber es weist leider auch die klassische Crux des Gesangs auf. Zee kann zwar gut singen, aber dass seine Stimme besonders beeindruckend klingt oder gar über ein ungewöhnliches Charisma verfügt, ist leider nicht der Fall. Dadurch geht das eine oder andere der 9 Prog-Epen doch etwas unter und gerade die ausgiebigen Instrumental-Parts überzeugen bzw. ein Instrumentaltitel wie „A Thousand Lost Souls“.
Den Höhepunkt heben sich FIRE GARDEN aber bis zum Schluss auf, wenn sie einen astreinen, bombastischen (Retro-)Prog-Longtrack von über 10 Minuten raushauen, in dem es um eine blutigen Mond geht, der sich fein säuberlich alles, was man ihm antut, in sein Tagebuch einträgt – und dabei überzeugt dann sogar Zees „Mond“-Gesang: „All ist turned to disgrace / But I still shine on you [… ] And I search my light in you / Now guess why I turned to blood moon? / Yours. / Moon“

FAZIT: Ein Album, das den Freund progmusikalischer Unterhaltungskunst nicht nur wegen seiner Retro-Prog- und Prog-Metal-Orientierung erfreuen wird, sondern auch wegen der aufwändigen Verpackung, dem umfangreichen, sehr schön gestalteten Booklet und ganz besonders der zusätzlichen DVD, die eine ausgezeichnete, von Bruce Soord remixte 5.1-Dolby-Variante von „Far And Near“ sowie eine reine Instrumental-Version der kompletten CD enthält. Dieser FIRE GARDEN brennt jedenfalls auch durch die Mitwirkung von SPOCKS BEARD- und DREAM THEATER-Musikern lichterloh!

PS: Wegen der ganzen Beigaben habe ich einen Wertungspunkt draufgeschlagen!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3735x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Far And Near
  • There‘s Something
  • A New Day
  • Life Of A Drifter
  • A Thousand Lost Souls
  • War And Peace
  • Faint Shadows
  • Whitelight
  • Diary Of The Blood Moon

Besetzung:

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