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Drifting Sun: Safe Asylum (Review)
Artist: | Drifting Sun |
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Album: | Safe Asylum |
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Medium: | CD | |
Stil: | Voluminöser Neo-Prog |
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Label: | Eigenpressung/Just For Kicks Music | |
Spieldauer: | 62:39 | |
Erschienen: | 20.05.2016 | |
Website: | [Link] |
Zwanzig Jahre nach dem Debüt erscheint das vierte Album der englischen Neoprogger DRIFTING SUN. „Safe Asylum“ hangelt sich grob an Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ entlang, beleuchtet dabei eher die dunklen Facetten der Geschichte, das Gefühl von Einsamkeit, Verlorenheit und die Suche nach Geheimnissen, Wahrheiten und Auswegen, beziehungsweise einem „Safe Asylum“.
Die Musik pendelt – wie gewohnt – zwischen hart und zart, wobei die Härte eher im Folk-Metal angesiedelt ist, als mit frickeligem Prog- oder noch schwereren Geschützen aufzuwarten. Abgeschmeckt wird mit einer Prise Mittelalter- und keltischem Rock.
Ohne sattsam bekannte Pfade zu verlassen, gelingt DRIFTING SUN das Kunststück, relativ eigenständig zu klingen. Nicht unschuldig daran sind die Sequenzen mit etwas holprig wirkenden, auf unbedarfte Art einnehmenden, Rhythmen sowie der gekonnte und exaltierte Gesang Peter Falconers, der auch im Chor-Verbund mit sich selbst eine gute Figur macht.
Dann gibt es noch die zahlreichen langen, geschmeidigen balladesken und symphonischen Momente, in denen Synthesizer überschwänglich jauchzen, die Orgel satt röhrt und das Klavier für grazile Einsprengsel sorgt, während die Gitarren druckvoll mit- und dagegen halten („Intruder“) oder die sehnsuchtsvollen Elegien schmachtend unterstützen. Ohne dass einem als erste Referenz David Gilmour einfällt. Wenn mit akustischen Instrumenten aufgespielt wird, ist Anthony Phillips ein möglicher Referenzpunkt. Aber das sollte man nicht überstrapazieren.
Der Song „Alice“ kommt gar konzertant daher, mit Streichertrio und Flöte. Es ist viel los im „Safe Asylum“, und was beim ersten, zweiten Hördurchgang etwas unbeholfen wirkt, gewinnt bei weiteren Durchläufen als Teil eines durchdachten und kompetent umgesetzten Konzepts. Das zwischen Gute-Nacht-Lied („Gods“) und sportivem Galoppel einiges zu bieten hat.
FAZIT: Der erste Eindruck täuscht. Wirkt „Safe Asylum“ zunächst wie ein ambitioniertes, in der Wahl seiner Mittel typisches Neoprog-Musical voller lyrischer Stellen, gepaart mit gediegener Härte, entdeckt man später weitere Haken, Ösen und ungewöhnliche Versatzstücke. Angefangen bei der teilweise rumpeligen Kirmesmentalität, macht die Band nicht Halt vor den EAGLES und einer „Hotel California“-Reminszenz („Wonderland“), und lässt beim Gitarreneinsatz auch mal Gary Moore statt der üblichen Verdächtigen aufblitzen. Also nicht leichtfertig nach den ersten Hörproben als gekonnt, aber geläufig (mit Stolpersteinen) abhaken. Es gibt einiges zu entdecken.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- King Of Hearts
- The Hidden Truth
- Intruder
- Alice
- Wonderland
- Gods
- Desolation
- Retribution
- Bonus Tracks on Limited Edition:
- Emphasis
- Vagabond
- Bass - Manu Michael
- Gesang - Pete Falconer
- Gitarre - Dan Storey
- Keys - Pat Sanders
- Schlagzeug - Will Jones
- Trip The Life Fantastic (2015) - 9/15 Punkten
- Safe Asylum (2016) - 11/15 Punkten
- Twilight (2017) - 11/15 Punkten
- Veil (2024) - 13/15 Punkten
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