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Alex Clare: Tail Of Lions (Review)
Artist: | Alex Clare |
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Album: | Tail Of Lions |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Electro-Pop mit etwas Funk und Soul |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 35:47 | |
Erschienen: | 11.11.2016 | |
Website: | [Link] |
Es gibt ein jüdisches Sprichwort, das lautet: „Es ist besser der Schwanz des Löwen zu sein, als der Kopf des Fuchses.“ - und so setzt der in London geborene, aber in Jerusalem lebende Sänger ALEX CLARE in seinem aktuellen Album dem „Schwanz des Löwen“ ein musikalisches Denkmal … ein klangvolles Denkmal, das eine wilde Mischung aus Electronics und Drums‘n‘Bass der Marke JAMES BLAKE mit feurigem Soul und Funk sowie Rock und Pop mischt. Und das vor allem eins tut – er setzt sich musikalisch kaum Grenzen, dummerweise aber jede Menge zeitliche, denn es ist wirklich bedauerlich, dass alle 10 Songs sich zwischen der Drei- bis Vierminuten-Marke bewegen und sich so selber Freiräume für interessante musikalische Freiflüge nehmen.
Clare singt mit seiner charismatischen Stimme, die ihm schon 2010 bei einem Major-Label zu einem Deal für sein Debüt und später sogar mit „Too Close“ zur Kampagne der Einführung des Windows Explorer 9 verhalf, seine recht alltäglichen, oft sentimentalen (Liebes-)Geschichten. Leider war‘s das dann auch schon, denn nun beißt sich nicht der Hund in den eigenen Schwanz, sondern der Löwe wedelt damit musikalisch, statt auch einmal ordentlich zu brüllen.
Sein Ziel formuliert ALEX CLARE zwar klar: „Unser Ziel ist es nicht, möglichst erfolgreiche Songs zu schreiben. Unser einziges Anliegen ist es, geil klingende Musik zu erschaffen, die man live spielen kann“, doch wirklich daran halten, tut er sich nicht. Denn wenn ihm zugleich am wichtigsten ist, dass er Musik machen möchte, „zu der die Menschen tanzen können“ und „Energie aufbauen, damit die Leute wirklich loslassen können. Und dafür brauche ich nun wirklich keinen A&R“, dann ist das für ein Album und dessen Anspruch nicht wirklich viel.
Nun ja, live kommen die fetten Rhythmen sicher recht gut bzw. tanzbar rüber, aber auf „Tail Of Lions“ erschöpfen sie sich recht schnell in genau diesen fetten Sounds und schielen nach Formatradio-Tauglichkeit, nicht aber nach nur „geil klingender Musik“, denn die ist nicht immer gleich nach höchstens vier Minuten vorbei. Manchmal erweckt ALEX CLARE sogar den Eindruck, er hätte in letzter Zeit zu oft das aktuelle ARCHIVE-Album gehört.
FAZIT: 35 Minuten tanzbare Musik mit viel Elektronik und eine Ballade zum Schluss. Statt von Hand gemacht einfach in erster Linie gut programmiert und mit der unverwechselbaren Stimme eines ALEX CLARE versehen, die zur Präsentation eines Windows Explorers genauso gut passt wie zu allen Tanzflächen dieser Welt. Wem das reicht, der kann sich gerne mit dem „Schwanz des Löwen“ zufrieden geben. Aber eigentlich fehlt auf „Tail Of Lions“ zu jeder Minute der „Kopf des Fuchses“ - um beim jüdischen Sprichwort zu bleiben, das einem mehr vermittelt als die Musik auf diesem Album.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Tell Me What You Need
- Get Real
- Surviving Ain‘t Living
- Bring Me Down
- Basic
- Gotta Get Up
- Tired From Fire
- Love Can Heal
- Open My Eyes
- You‘ll Be Fine
- Bass - Chris Hargreaves
- Gesang - Alex Clare
- Sonstige - Keine Angaben zu den Musikern auf der Promo!
- Tail Of Lions (2016) - 6/15 Punkten
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