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Kedem Ensemble: La Yave De Mi Kaza (Review)

Artist:

Kedem Ensemble

Kedem Ensemble: La Yave De Mi Kaza
Album:

La Yave De Mi Kaza

Medium: CD
Stil:

Weltmusik ohne Grenzen

Label: CPL-Music / Beste! Unterhaltung
Spieldauer: 44:07
Erschienen: 16.01.2015
Website: [Link]

Kaum ist ein neues Jahr angebrochen, da gibt es auch schon die erste handfeste Musik-Überraschung aus dem Hause „Beste! Unterhaltung“ - ein Haus, das so etwa allen weltmusikalischen, skandinavischen, abendländischen und nichtabendländischen sowie weltoffenen Musikern Asyl bietet, während durch die sächsische Hauptstadt ein Haufen patriotischer Kleingeister das genaue Gegenteil unter dem Namen „Pegida“ („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ ... Irgendwie schon doof, dass sie bei ihrer Kuschel-Abkürzung einen Buchstaben vergaßen, der dann wohl doch zu stark an FANTA 4 erinnert hätte: Peg-Dida!) veranstalten.
Liebe sächsische Freundinnen & Freunde, Patridioten & Patridiotinnen, ihr solltet mehr Musik und weniger großdeutsche Propaganda hören!
Das wäre schon ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Vielleicht starten wir unsere musikalische Aufklärungsreise gleich mit dem KEDEM ENSEMBLE - eine echte Herausforderung!

In diesem weltmusikalischen Quartett vereinen sich vier Länder sowie - davon können wir ohne Weiteres ausgehen - auch die unterschiedlichsten Religionen. Musiker aus Israel, dem Iran, der Schweiz und Italien bilden ein KEDEM ENSEMBLE und bringen zugleich alle auf ihre Weise die traditionellen Musikeinflüsse ihres Heimatlandes unter einen musikalischen Hut, den sie „La Yave De Mi Kaza“ nennen. Das Ensemble-Oberhaupt scheint dabei der jüdisch-orientalische Perkussionist OMRI HASON zu sein. Er widmet dieses Album nämlich seinen Großeltern Yitzhak & Sara Bulissa Hason, welche man, kaum dass die CD ihrem durchsichtigen Einleger entnommen wurde, als Foto bewundern kann.

Die musikalische Mischung auf der CD bewegt sich von Latino-Gesängen, pulsierenden, leidenschaftlichen Percussion-Rhythmen, iranische Volksmusik und frühe israelische Lieder bis hin zu den vielfältigsten Melodien des Mittelmeerraumes, die modern interpretiert und in hervorragenden, kristallklar wie der weite Ozean klingende Sounds verewigt werden.
Selbstverständlich wird diese klangvolle Vielfalt auch mit traditionellen Instrumenten eingespielt, wie iranisches Kamancheh (Streichinstrument mit rundem, recht breitem Resonanzkörper), Akkordeon, orientalischen Schlaginstrumenten sowie dem typischen Gesang, wie wir ihn beispielsweise von der Musik zu den Bauchtänzen kennen, die wir während unseres Urlaubs bewundern, wo wir zu diesem Zeitpunkt als Ausländer gelten.
Diese traditionellen Sounds werden mit jeder Menge modernen Klangcollagen verbunden, sodass neben den orientalischen, manchmal sogar schlangenbeschwörerischen Klängen virtuose Jazz-Improvisationen erklingen, die dem Hörer jede Menge Freiraum für eigene Interpretationen dieser ungewöhnlichen Musik zulassen.
Am Ende sieht und klingt das dann etwa so, wie dieser Video-Mitschnitt!

Hier wird kein islamistisches Abendland und kein abendländischer Islamismus beschworen, sondern in der Musik zum Ausdruck gebracht, wie faszinierend es sein kann, sich neugierig für alles das, was in unserer Welt so erklingt und passiert, zu interessieren, statt durch das abendländische, sächsische Dunkel mit einem Schild, auf dem „Ich bin dagegen!“ steht, zu stolpern.

FAZIT: Wo Blödheit zur Schau getragen wird, sollten die Ohren unbedingt für das KEDEM ENSEMBLE sensibilisiert werden. Musik voller Emotionen und weltoffener Leidenschaft statt intoleranter Einseitigkeit und neu errichteten Mauern in den (Dumm-)Köpfen europäischer Selbstverliebtheit!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4102x gelesen, veröffentlicht am )

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11 Punkte
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Tracklist:
  • A, Sinyora Novia
  • Tiyul Leili (A Night Walk 1958)
  • Dos Amantes Tengo, La Mi Mama
  • La Serena
  • Batsheva
  • Shnei Shoshanim (Two Roses 1943)
  • Egley Tal (Dewdrops 1954)
  • La Kumida, ‘La Manyana
  • Yad Anuga (A Delicate Hand 1906)

Besetzung:

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