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Eisfabrik: When Winter Comes (Review)

Artist:

Eisfabrik

Eisfabrik: When Winter Comes
Album:

When Winter Comes

Medium: CD
Stil:

Synthie- und Future-Pop

Label: Eismusik / Broken Silence
Spieldauer: 51:13
Erschienen: 13.02.2015
Website: [Link]

Endlich bricht der Frühling an und der Sommer wartet schon darauf, seine wärmenden Strahlen auf alle Sonnenhungrigen zu ergießen.
Weg mit den eisigen Depressionen der kalten, finsteren Jahreszeit und hinaus zum Osterspaziergang.
Doch im hohen Norden gibt es mindestens drei unbekannt bleiben wollende musikalische Herren, für die mit jedem Sonnenstrahl eine neue Leidenszeit anbricht und die sich deshalb mit ihrer EISFABRIK in die musikalische Eiszeit zurückbeamen. Kalte Electronics treffen dabei auf stampfende Beats und guten Gesang.

Ein sehr vielversprechender Anfang, der ein wenig Erinnerungen an KRAFTWERKs „Wir sind die Roboter“ weckt, eröffnet „When Winter Comes“. Doch leider werden diese positiven Erfahrungen im Verlauf der insgesamt 51 Album-Minuten nicht gehalten, sondern durch größtenteils dumpfe, sich permanent wiederholende, technoid-eintönige Schlagrhythmen vertrieben. Oftmals stellt sich beim Hören eine regelrechte Sehnsucht nach weniger „Wumm“ und mehr zart melodiöser Wärme ein, so wie sie sich beispielsweise am Ende von „Free“ verbreitet, wenn endlich dieses Gewummer aufhört und die glasklare Stimme von Streicher-Synthies begleitet wird. Doch das sind nur die seltenen Momente, von denen der Hörer nicht sehr viele erleben darf. Bei EISFABRIK wird musikalisch gebumst, statt zart gespielt. Dabei ist doch nicht nur aus der Musik bekannt, dass ein gelungenes, zartes Vorspiel den hämmernden Akt um ein Vielfaches schöner werden lassen kann.

Selbst wenn die EISFABRIK solche musikalischen Acts wie PROJECT PITCHFORK, mit denen sie zur Zeit als Support auf Tournee sind, und BLUTENGEL, WOLFSHEIM oder den aktuellen JOACHIM WITT in Eis meißelt, so kommt ihre eintönige Auslegung von Synthie- und Future-Pop bei weitem nicht an ihre Vorbilder heran.

Vielleicht sollten sich die EISFABRIKler ja mal mit POLARKREIS 18 zusammentun, die auf ihrem letzten Album-Cover nämlich ein gänzlich ähnliches Bild verwenden wie die drei durch das „Eisfabrik“-Video stapfenden Herren.

Auf die Dauer jedenfalls geht einem der recht eintönig hämmernde Drumcomputer komplett auf die Nerven, selbst wenn in einem Interview Dr. Frost folgendes von sich gibt:
„Ich denke, dass wir eine gute Mischung aus Tanzbarkeit und Melancholie gefunden haben. Abwechslung in unserem Soundbild wird dabei sehr groß geschrieben, wobei trotzdem bei jedem Song die EISFABRIK zu erkennen ist. Wir behaupten deshalb, dass wir jetzt schon einen Sound entwickelt haben, der sich solcher Adjektive wie ‚außergewöhnlich‘ ruhig bedienen kann. Zumal wir mit Dr. Schnee einen Sänger haben, der jeden Ton trifft und seine Stimme sehr variabel einsetzen kann.“
Ja, „außergewöhnlich“ muss eben nicht zugleich auch „außergewöhnlich gut“ bedeuten!

Bemerkenswert ist noch, dass es mit „Vor langer Zeit“ sogar ein deutsch gesungenes Duett, ganz ohne die schrecklichen Stampf-Rhythmen, mit der Eisfee gibt, welches solche grandiose Feststellung wie: „Leben ohne Fesseln bedeutet frei zu sein“ und einen Refrain enthält, bei dem man die Textzeile erst einmal im Booklet nachlesen sollte, die „Du sprangst ins kalte Wasser“ heißt, auch wenn sie sich gesungen nach „Den Schwanz ins kalte Wasser“ anhört.

FAZIT: Drei Pseudonyme und eine EISFABRIK, in der die Synthiemaschinen eintönig hämmern, während bemerkenswerter Gesang „When Winter Comes“ gerade noch vor dem Absturz aus den eisigen Höhen des clubtauglichen, düster-elektronischen Synthie-Pops rettet.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4016x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Eisfabrik
  • Ice Crystal
  • Friends
  • Free
  • Always Continue
  • Don‘t Be Afraid
  • Polar Night
  • A Million Lights
  • Sometimes
  • Without You
  • Unreal
  • Vor langer Zeit

Besetzung:

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