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Siren's Legacy: The Kraken (Review)

Artist:

Siren's Legacy

Siren's Legacy: The Kraken
Album:

The Kraken

Medium: CD/Download
Stil:

Symphonic Metal

Label: VinterSon/Altone Distribution
Spieldauer: 64:55
Erschienen: 27.09.2013
Website: [Link]

Manchmal kann man sich nur wundern. Wie im Falle der saarländischen Newcomer SIREN’S LEGACY: Die haben mit „The Kraken“ ihr Debüt auf den Markt gebracht – und kassieren dafür ein überschwängliches Review nach dem nächsten. Und der Kritiker, der sich mit eben dieser Scheibe mehrfach auseinandergesetzt hat, fragt sich: Warum nur?

Natürlich, Geschmäcker sind verschieden, und grundsätzlich ist dem Verfasser dieser Zeilen der Stil der Band – Female Fronted Metal mit einer deutlichen Schlagseite ins Sinfonisch-Gotisch-Bombastische – gar nicht fremd und schon gar nicht unlieb. Die Stimme von Sängerin Jennifer Thomé weiß grundsätzlich zu gefallen, schlägt sich besonders in den rockigeren Momenten („Phoenixflight“, „The Fallen Knight“) sehr gut, auch wenn sie es in den höchsten Tonlagen der bombastischen Momente manchmal ein wenig übertreibt und ihre Stimmbänder zu sehr malträtiert. Solides Riffing, die Drums haben ordentlich Punch – alles im grünen Bereich, aber letztenendes ist das, was man auf „The Kraken“ hört, von vorne bis hinten bereits in den 90er-Jahren abgefrühstückt worden: WITHIN TEMPTATION, NIGHTWISH, EPICA, THEATER OF TRAGEDY, EDENBRIDGE – um nur fünf einer einst endlosen Liste zu nennen – haben das, was SIREN‘S LEGACY erzählen, bereits vor langen Jahren gesagt. Und eigentlich war man doch auch froh, dass das seinerzeit explodierende Genre des Female Fronted Metal deutlich abebbte und nur die besten des Hypes überlebten.

Dass im Infoblättchen SIREN’S LEGACY als „würdiger Nachfolger in der Tradition von Bands wie BLIND GUARDIAN und EPICA“ verortet werden, ist faktisch in beiden Fällen irgendwie nicht so ganz zutreffend: Sowohl BLIND GUARDIAN als auch EPICA sind noch aktiv, so dass eine Nachfolge noch gar nicht zu klären ist – und im Falle der Krefelder Bombast-Speed-Metaller ist auch die inhaltliche Brücke mehr als wackelig, denn egal, welches Album man von BLIND GUARDIAN als Grundlage nimmt: „The Kraken“ ist davon ungefähr so weit entfernt wie VAN CANTO von einer Supporttournee für SLAYER.

FAZIT: Ach weh, oh weh: Handwerklich gibt es am Debüt von SIREN’S LEGACY nichts auszusetzen, rein gar nichts. Und wenn die Band sich auf eine basischere Herangehensweise konzentriert, mit zurückhaltender Dosierung die Keyboards und den Bombast in den Hintergrund rücken, in diesen Momenten ist auf „The Kraken“ auch wirklich alles okay. Leider aber drücken die ausschweifenden Passagen, in denen der Gesang in Liv-Kristine-besucht-die-Wuppertaler-Operntage-Tradition höchste Regionen erklimmt und die Orchestrierung den Songs die Luft zum Atmen nimmt, die Gesamtwertung nach unten. Was bleibt, ist die Hoffnung: Dass die Band nicht nur die zahlreichen guten Reviews zur Kenntnis nimmt und bei einem möglicherweise folgenden zweiten Album vielleicht an der einen oder anderen Stellschraube dreht und den Sound insgesamt ein wenig reduziert. Denn grundsätzlich kann das durchaus noch was geben mit SIREN’S LEGACY und musikreviews.de. Ehrlich.

Lothar Hausfeld (Info) (Review 4574x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Intro
  • Ghostship
  • Damned
  • Sacrificed
  • Last Farewell
  • Brotherhood
  • Phoenixflight
  • Sailors
  • The Fallen Knight
  • Magic Of The Orient
  • Mistress Wind
  • On Dragonwings We Ride
  • The Kraken

Besetzung:

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