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Rhys Marsh: Sentiment (Review)
Artist: | Rhys Marsh |
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Album: | Sentiment |
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Medium: | CD | |
Stil: | Singer / Songwriter |
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Label: | Autumnsongs Records / Just For Kicks | |
Spieldauer: | 41:26 | |
Erschienen: | 10.11.2014 | |
Website: | [Link] |
Ein Soloalbum von RHYS MARSH. Über kurz oder lang musste es so kommen. Zu Recht war sein Name der eigenen Stammband „& The Autumn Ghost“ vorangestellt, auch das jüngst veröffentlichte KAUKASUS-Album wurde von seiner deckenden Stimme vollständig dominiert. Der ruhige Prog (oder Art Rock) hat längst eine neue Charaktervisage; hat man Marsh einmal gehört, erkennt man ihn später mühelos wieder.
Konzeptuell folgt Marsh auf sich allein gestellt nun traditionellen Pfaden und horcht in sich selbst hinein. Intim ist die Stimmung auf „Sentiment“, das von ruhigen Arrangements lebt, in denen Texte vorgetragen werden, die so klingen, als ob jemand nach einem Jahr mit Großstadtrauschen im Ohr plötzlich auf den Mond gebeamt wird und in dessen Stille die Stimme der Selbsterkenntnis vernimmt. Die Stücke sind allesamt kompakt, reduziert und persönlich gefärbt. Die Experimentierfreude ist gering, der atmosphärische Anteil hoch, ohne jedoch die Prägnanz einer einfach aufgebauten Songstruktur zu verlassen.
Mit Mellotron, Glockenspiel und warmen Synthesizerbögen inszeniert der Alleinverantwortliche effektiv seine Stimme, die selbstverständlich auch diesmal wieder eine Protagonistenrolle erfüllt. Wenig variabel entlässt er diese immer wieder in dunkel gefärbte Gesangslinien, die mit zarten Vibrationen ins Fade-Off ausgleiten, so wie man das eben von ihm gewohnt ist. Plötzlichkeiten und überraschende Turns sind nicht so das Seine, man soll jede Silbe auskosten und damit die Inhalte voller Besinnlichkeit wahrnehmen.
Zweifellos ist das Resultat ohrschmeichelnd, insbesondere die ganz butterweichen Momente wie „The Ghost Ship“ mit Kopfstimmeinsatz, langsamer Mars(c)h-Percussion und dumpfen Klangkörpern bilden einen einlullenden Nebel des Wohlgefallens. Allerdings fällt auf Albumsicht dadurch auch eine gewisse Monotonie auf. Stets wartet man auf den unvermeidlichen Gesangseinsatz, nur um festzustellen, dass dieser immer wieder dem gleichen Aufbau folgt. Nur selten dehnt Marsh die Grenzen des Erwartbaren zögerlich, etwa bei der tiefen „give me silence“-Zeile im Schlusstrack, bei der kurz die Zeit stehen zu bleiben scheint. Derlei Momente gibt es zu selten; dominiert wird „Sentiment“ von seinen musikalischen Fundamenten – den Steven-Wilson-like angeschlagenen Akustikgitarren-Akkorden, dem verhaltenen Schlagzeug, der Omnipräsenz warmer Instrumente.
FAZIT: RHYS MARSH & THE AUTUMN GHOST – THE AUTUMN GHOST = RHYS MARSH pur. “Sentiment” bleibt auf die Quintessenz des Künstlers reduziert und steigert damit die Intimität, schmälert zugleich aber auch den musikalischen Gehalt, wobei man die Messlatte bei diesem Mann grundsätzlich hoch anlegt. Insofern kann für Freunde seiner eindringlichen Stimme immer noch eine Empfehlung ausgesprochen werden. Die CD kommt übrigens in einem hübschen Digi-Slipcase mit je einem Fach für die CD und ein 8-seitiges Booklet.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Calling In The Night
- Burn The Brightest Day
- Pictures Of Ashes
- The Seventh Face
- The Ghost Ship
- In The Sand
- Last November
- Silver Light & Blackened Eyes
- Give Me (What You Need)
- Bass - Rhys Marsh
- Gesang - Rhys Marsh
- Gitarre - Rhys Marsh
- Keys - Rhys Marsh
- Schlagzeug - Rhys Marsh
- Sonstige - Rhys Marsh (Diverse)
- Sentiment (2014) - 8/15 Punkten
- October After All (2019) - 12/15 Punkten
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