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Paul Roland: Professor Moriarty’s Jukebox (Review)

Artist:

Paul Roland

Paul Roland: Professor Moriarty’s Jukebox
Album:

Professor Moriarty’s Jukebox

Medium: CD
Stil:

Victorian Jukebox Rock

Label: Sireena Records/Broken Silence Records
Spieldauer: 72:30
Erschienen: 10.10.2014
Website: [Link]

Die Unwägbarkeiten des Musikerlebens dürfte PAUL ROLAND zur Genüge kennen. Diesmal heißt das: Eine neue Band zusammengestellt, erfolgreich auf einer Charity-Veranstaltung gespielt, anschließend eine Tour geplant. Doch „außer Manager-Versprechen nichts gewesen“ heißt es lapidar im Infosheet, die Tour fiel ins Wasser. Aber man hatte so viel Spaß an der Zusammenarbeit, dass die geplanten Songs live in einem Studio aufgenommen wurden. Das macht eine Hälfte von „Professor Moriarty‘s Jukebox“ aus. Die andere besteht aus unveröffentlichten Tracks, teils Alternativ-oder Akustik-Versionen, dazu mit dem KINKS-Cover „Death Of A Clown“ ein Outtake der „Sarabande“-Sessions und mit „Day Of The Lords“ ein Stück von einem JOY DIVISION Tribute-Album.

Professor Moriarty’s Jukebox” bietet das perfekte PAUL ROLAND-Programm für Einsteiger und Fortgeschrittene. Für Novizen ergibt das einen Querschnitt durch ROLANDs vielfältiges Werk, keineswegs mit Augenmerk allein auf die Popularität der jeweiligen Stücke. Für den Kenner zeigen die Neueinspielungen andere Facetten und sensible Interpretationen bekannter Songs auf. Wobei sich ROLAND und seine Begleiter auf die folkig-rockige Seite des Musikers konzentrieren; die kammermusikalischen Alternativen können ja noch folgen.

Manches wird entschleunigt, so brilliert das im Original hochdramatische, druckvolle „Nosferatu“ als flehentliche Ballade, ganz ohne Orgel, dafür mit wunderbarer Violine; „Re-Animator“ und „The Crimes Of Dr. Cream“ bekommen im Gegensatz dazu mehr Drive spendiert, markieren quasi den Übergang von der Handkurbel zum Kickstarter. „Cairo“ wird instrumental runderneuert, präsentiert sich bei ähnlich gebliebener Stimmung wesentlich opulenter. So wird jedes Stück auf originelle, immer hörenswerte Weise interpretiert, mal entschlackt und mit Zurückhaltung gespielt, mal ungestüm vorangetrieben und gerne mit erweiterten Gesangsspuren versehen.

Gelungen auch die Cover-Versionen; „Meadows Of The Sea“ ist natürlich ein Homerun für MARC BOLAN-Spezi ROLAND, den KINKS entlockt er melancholische Eigenheiten, unterstützt von CARVAN-Violinist Geoffrey Richardson. „Day Of The Lords“ ist ein bisschen zu freundlich und verträumt für eine düstere JOY DIVISION-Phantasmagorie. Hier bleibt die manische SIXTEEN HORSEPOWER-Performance die Ultima Ratio.

FAZIT: Bemerkenswert zeitlos und höchst einfallsreich eingespielt, ist „Professor Moriarty’s Jukebox” eine Zusammenstellung, die man sich für jede Steampunk-Party wünscht. SO sollten Modernisierungen aussehen: Sich Neuem öffnen, ohne die eigene Substanz zu verraten. Ein Gewinn für Erstentdecker und wettergegerbte Veteranen des ‚great edwardian air-raid‘.
„I'm Not Like Everybody Else“ hat PAUL ROLAND für sich adaptiert. Und er hat völlig recht damit.

Jochen König (Info) (Review 4424x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Re-Animator
  • The Crimes Of Dr. Cream
  • Cairo
  • I Was A Teenage Zombie
  • Captain Nemo
  • Aleistair Crowley
  • The Puppet Master
  • Tortured By The Daughter Of Fu Manchu
  • The Hanging Judge
  • Nosferatu
  • Meadows Of The Sea (unreleased re-recording, 2007)
  • I'm Not Like Everybody Else (unreleased acoustic version, 2007)
  • Faeries (unreleased version)
  • Eight Little Whores (unreleased version)
  • Kali (unreleased acoustic radio session)
  • Bates Motel (unreleased acoustic radio session)
  • I Dared The Devil (remixed from "The Devil In Love" album)
  • Death Of A Clown (outtake from "Sarabande" sessions)
  • Day Of The Lords (from "Shadowplay", Joy Division tribute album)

Besetzung:

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