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Møster: Inner Earth (Review)
Artist: | Møster |
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Album: | Inner Earth |
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Medium: | CD | |
Stil: | Free Jazz |
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Label: | Hubro | |
Spieldauer: | 41:42 | |
Erschienen: | 07.11.2014 | |
Website: | [Link] |
Ein Blubbern und Brodeln, ein An- und Abschwellen: Das ist Kjetil MØSTERs neues Werk zunächst geworden, doch im Verlauf der mit leicht veränderter Besetzung eingespielten Scheibe lenkt der Saxofonist seine Song(?)-Ideen in einigermaßen geordnete Bahnen. "Inner Earth" bleibt aber von vorne bis hinten tatsächlich ein Vulkan mit gewaltiger Sprengkraft, bloß dass dieser bis zuletzt nicht ausbrechen möchte - Spannung garantiert.
Melodische Ansätze (und eben nur das: Ansätze) muss man lange mit der Lupe suchen: Erst in "Central Sunrise" macht man sie vage aus, wohingegen " Mount Vesuvio" und der manische Abschluss "Underworld Risk" mit fast Free-Jazz-typischer Urschrei-Therapie, gleichwohl inklusive harmonischer Zwischentöne, die generelle Stoßrichtung des Werkes zusammenfassen. Das viertelstündige Kernstück "Tearatorn" mit seinen verschmitzten Tupfern und zugleich den liedhaftesten Passagen des ganzen Albums verdichtet sozusagen beide Extreme zu einem stimmigen Ganzen, das man als MØSTERs Stil an sich beschreiben darf: Nichts ist so, wie es scheint, und obwohl Grenzen ausgelotet werden, klingt hier nichts unkontrolliert oder gar am Limit des Machbaren für die Protagonisten schrammend.
"Magma Movement" mit seinem super-slowen Groove kann man sich prima als Einstimmung auf BOHREN & DER CLUB OF GORE vorstellen oder im Fundus des DALE COOPER QUARTET verorten. Dort gehört das Projekt auch ganz allgemein hin - vielleicht demnächst mal beim Denovali Swingfest?
FAZIT: Jazz Noir oder Dark Jazz, Avantgarde oder wie auch immer man es nennen möchte - Kjetil MØSTER zeigt sich auf seinem neuen Album verschrobener als mit dem im Vergleich fast konventionellen Vorgänger. Wer sich als wagemutiger Hörer (nicht nur mit Affinität zum Jazz) bezeichnet, sollte das hier kennen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Descending Into This Crater I: Poutanian Debate
- Descending Into This Crater II: Central Sunrise
- Descending Into This Crater III: Magma Movement
- Descending Into This Crater IV: Mount Vesuvio
- Tearatorn
- Underworld Risk
- Bass - Nikolai Hængsle Eilertsen
- Gitarre - Hans Magnus "Snah" Ryan
- Schlagzeug - Kenneth Kapstad
- Sonstige - Kjetil Møster (Saxofon)
- Edvard Lygre Møster (2013) - 12/15 Punkten
- Inner Earth (2014) - 13/15 Punkten
- When You Cut Into The Present (2016) - 13/15 Punkten
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