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Jordan Klassen: Repentance (Review)
Artist: | Jordan Klassen |
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Album: | Repentance |
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Medium: | CD/LP | |
Stil: | Folk, Country und Pop ohne Biss |
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Label: | Nevado Records / Rough Trade | |
Spieldauer: | 45:47 | |
Erschienen: | 17.10.2014 | |
Website: | [Link] |
Wow!?
Was bitte soll ich von einem Musiker halten, der im ersten Satz des Promo-Begleitzettels folgendermaßen angekündigt wird: „JORDAN KLASSEN ist ein Leitbild für die Peter-Pan-Generation: eine beruhigende Stimme, die für die Lost-Generation des neuen Milleniums spricht.“?
Das klingt doch eher nach der Ankündigung für einen Walt-Disney-Film mit traurigem Ausgang statt Happy End.
Und um es gleich vorwegzunehmen - der Ausgang dieses Albums ist wirklich traurig, denn er verbindet oft weinerlichen Gesang und einfallslose Melodien mit eintöniger Singer-Songwriter-Mentalität.
Diese Kombination aus Folk, Country etwas Rock und viel Pop klingt einfach nicht so erwachsen wie bei einem SUFJAN STEVENS oder RYAN ADAMS, sondern steckt noch in den Kinderschuhen, welche unsicher durch die Singer-Songwriter-Landschaft stolpern und dabei einige Fettnäpfchen mitnehmen.
Auf „Repentance“ hat sich JORDAN KLASSEN viel vorgenommen.
Fast alle Instrumente (Gitarren, Bass, Tasten-, Blas- und Schlaginstrumente) spielt er selber ein und auch sein Gesang klingt anfangs angenehm, fast zärtlich, einschmeichelnd. Doch nach spätestens zwanzig Minuten stellt sich beim Hören der CD Ernüchterung ein. Trompeten klingen nach volkstümlichen Schlagerweisen, Klassen beginnt sogar wie ein Hans-guck-in-die-Luft zu pfeifen, das man Angst bekommt, ein Dieter Bohlen hätte bei der Musik mit Hand angelegt. Dann beginnt die immer wieder auftauchende, ewig gleich klingende Ukulele zu nerven, welche den Songs eine Prise Country verpasst. Eine Melodie ähnelt der anderen und die Pedal Steel setzt weitere Cowboy-Mentalitäten um. HaHaHas und BumBumBums folgen wie selbstverständlich dieser unangenehmen Richtung musikalischen Einklangs, um am Ende als ruhige Ballade zugekleistert zu werden.
Klassen nennt die Absicht hinter seiner Musik ein „Zu-sich-selbst-finden“, doch er verliert sich dabei in oberflächlich klingender Harmlosigkeit. „Repentance“ pappt wie eine selbstklebende Briefmarke auf dem Liebesbrief an eine längst verflossene große Liebe, die man um Verzeihung bittet und sich dabei nicht zu schade ist, die billigsten Klischees auszubreiten.
Am Ende bleibt nur ein FAZIT übrig: Wenn entspannte Musik-Langeweile einen Namen hat, dann JORDAN KLASSEN! Ein junger Musiker mit viel Talent, aber deutlich zu wenig Mut, Musik zu schaffen, die, außer gepflegter Anpassung an hymnisch-musikalische Ruhepole, etwas Bleibendes hinterlässt. Allerdings könnte bei so viel Begabung bereits der Nachfolger von „Repentance“ eine große Überraschung werden! Hoffentlich!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sweet Chariot
- Piano Brother
- The Horse Are Stuck
- Goodhart‘s Law
- Ranchero
- Go To Me
- May Is Blood Month
- Balcony
- Strengthen Me With Raisins
- The Scribe Of Doorposts
- One Thousand Parasailors
- I Am A Collector
- Bass - Jordan Klassen
- Gesang - Jordan Klassen, Jocelyn Price, Katy Postlethwaite
- Gitarre - Jordan Klassen
- Keys - Jordan Klassen
- Schlagzeug - Jordan Klassen, Conrad Dykman
- Sonstige - Nick Koole (Trompete), Colin Nealis (Viola), Jordan Klassen (Posaune, Omnichord)
- Repentance (2014) - 8/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Reviewer
gepostet am: 12.08.2015 User-Wertung: 12 Punkte |
Eigenes Desinteresse sowie Schwelgen bei (vermeintlichen eigenen) Pop-Helden (Adams, Stevens) noch zusätzlich gepaart mit scheinbar gar keiner Neigung für sanfte, aber schöne Harmonien und simple, dennoch detailreiche Songs macht diese Review zu dem, was sie geworden ist: Großer Bockmist.
Das Album hat durchaus schwächere Songs, die nicht wirklich schlecht sind, gegen stärkere aber klar auf der Strecke bleiben. Aber welches Album hat das nicht? Oder kann hier jeder immer alle Songs auf Revolver, The Velvet Underground & Nico, Pet Sounds etc. hören und aufzählen? Wohl eher nicht. Das Album versteckt viele tolle Perlen, die nach dieser Review wohl wenige entdecken, weil es bereits schlecht gemacht wird. Und wie, wo, wann und wen Ukulelen an Country erinnern, der sollte vllt. gar keinen auf Musikkritiker machen? Hört euch mal Slide-Gitarren an... Anspieltipps: Piano Brother, Go To Me, Balcony, The Scribe Of Doorposts Neue Songs sind beim guten Jordan in Arbeit, seine neuste Single aus dem letzten Herbst "Firing Squad" lässt erahnen, dass es popiger zugehen wird. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Hören der Platte. Toll, dass so ein kleinerer Künstler hier reviewed wird, wenn (handwerklich) auch leider recht schlecht. |