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JF Robitaille: Rival Hearts (Review)
Artist: | JF Robitaille |
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Album: | Rival Hearts |
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Medium: | CD | |
Stil: | Singer/Songwriter/Folk-Pop |
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Label: | G-Records/Rough Trade | |
Spieldauer: | 35:42 | |
Erschienen: | 02.05.2014 | |
Website: | [Link] |
JF ROBITAILLE ist einer dieser Typen, denen man einfach nicht böse sein kann. Willst du gerade anfangen zu schimpfen, über mangelnden Stimmumfang oder Melodien, die so zart und unauffällig sind, dass man meint, sie bereits vielfach gehört zu haben, dann packt er dich wieder. Mit einer kleinen Alltagsgeschichte, mit jenem lässig, leicht gelangweilten Tonfall erzählt, der gerade in seiner fast hingehauchten Beiläufigkeit aufmerken lässt. Man bleibt dran, fühlt sich wohl mit diesen kleinen, sich bescheiden gebenden Songs, die zwischen sachtem Popappeal und leichtfüßigem Folk changieren, ohne sich je entscheiden zu können, wohin sie denn nun gehören wollen.
In den entschlackten ‚storytelling“-Songs wird, mit der akustischen Gitarre im gepäck, bei LOU REED angeklopft („Jessie“, "Vanished Rival"), wobei ROBITAILLE nicht in jene eigenwillige Sangessphären, weit jenseits des guten Tons, vorzustoßen, in denen jemand wie REED unmissverständlich klar machen konnte: Von hier an wird‘s gefährlich.
Stattdessen haben wir einen charmanten MOMUS („Dark Old Days“ - ohne Neigung zu experimentellen, schrägen Klängen), der seine kleinen Folk-Pop-Preziosen so nölig-nonchalant vorträgt, dass sie nie Gefahr laufen, zu wohlklingenden Füllern für Schöner-Wohnen-Leerräume zu werden.
„Rival Hearts“ hat nicht die (Un)tiefen der besseren LEONARD COHEN-Alben, nicht die selbstzerstörerische Bitterkeit eines LOU REED-Vortrags, bewegt sich aber sacht in diese Richtungen. Dabei möchte der berührte Hörer das kleine Od von dort wegziehen, in den Arm nehmen und innig flüstern: „Bleib hier, ich habe dich auch so lieb!“
FAZIT: In seiner kanadischen Heimat hat JF ROBITAILLE bereits drei Alben vor „Rival Hearts“ aufgenommen und veröffentlicht, hierzulande ist er eher ein Blatt, unbeschrieben. Ob sich das trotz Album und Tour ändern lässt? Alle KINGS OF CONVENIENCE sagen, „wäre schön“, doch am Rest der Welt werden die unspektakulären, kleinen aber feinen Weisen vermutlich unbeachtet vorüberziehen. Zu schade.
Ein bisschen traurig, ein bisschen nachdenklich und genau deswegen der richtige Sound für einen verkaterten Montagmorgen nach einem kräftezehrenden Wochenende. Warum nicht mit einem „Grey To Blue“ in die Woche starten? Wird schon.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- St. Catherine
- Jessie
- Dead Letters
- Black and White
- Dark Old Days
- Undevoted
- Echoes
- Dreams With You
- Cry (To Keep From Laughing)
- Vanished Rival
- Grey To Blue
- Bass - Tavo Diez Di Bonilla
- Gesang - JF Robitaille, Tavo Diez Di Bonilla
- Gitarre - JF Robitaille, Tavo Diez Di Bonilla
- Keys - J. J. Ipsen, Tavo Diez Di Bonilla
- Schlagzeug - Marshall Bureau
- Sonstige - Marshall Bureau (marimba), Andrew Collins (sax), Andy Magoffin (brass)
- Rival Hearts (2014) - 10/15 Punkten
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