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Wraithcult: Gestalt (Review)
Artist: | Wraithcult |
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Album: | Gestalt |
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Medium: | CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | BlackSkullrecords | |
Spieldauer: | 44:01 | |
Erschienen: | 20.09.2013 | |
Website: | [Link] |
Auch wenn es sich bei "Gestalt" um das Debüt von WRAITHCULT handelt, sind die vier Münchner keine Unbekannten. Vielmehr handelt es sich um die neu formierten Überbleibsel von HELFAHRT. Gitarrist und Sänger Sebastian Ludwig sowie Bassist Tobias Ludwig sind zudem noch bei THULCANDRA aktiv und dürften so dem ein oder anderen bekannt sein. Entsprechend routiniert und abgeklärt klingt das Resultat dieser Neuformation.
Angenehm differenziert für Black-Metal-Verhältnisse poltert der Opener "Cold Moon" aus den Boxen, überrascht mit reichlich Tempo- und Rhythmusvariationen und macht direkt klar, dass es sich hier keineswegs um biedere Durchschnittskost handelt. Besonders angenehm fällt das vergleichsweise dominante Bassspiel auf, das nicht, wie so oft im Genre praktiziert, im Mix völlig untergeht, sondern das Songwriting tatsächlich aktiv bereichert.
Auch stilistisch geben sich WRAITHCULT offen für Experimente. Immer wieder finden sich neben typischer Raserei dem Post-Black-Metal entliehene melodische und hypnotisch monotone Motive in Songs wie "The Emptiness" oder auch dem überragenden Titeltrack "Gestalt" und erinnern so mitunter - wenn auch nur entfernt - an Bands wie WOLVES IN THE THRONE ROOM. Es gelingt den Münchnern jedoch zu keiner Zeit, eine ähnliche Sogwirkung in ihren neun Songs zu kreieren, die den Hörer immer tiefer in die durchweg düstere Atmosphäre saugt. Dies scheint angesichts der zahlreichen - wenngleich nicht immer glücklich platzierten - Breaks und abrupten Tempowechsel, von schleppenden Halftime-Beats hin zu rasanten Blasts und donnerndem Double-Bass-Spiel, auch nicht das Ziel zu sein. Stattdessen wird insbesondere seitens des Schlagwerks ein um das andre Mal ein erneuter Haken geschlagen und damit auch so manches eher unspektakulär geratene Riff geschickt kaschiert.
FAZIT: Trotz durchweg düsterer Atmosphäre findet sich auf "Gestalt" sowohl Licht als auch Schatten. Neben Songs wie "Cold Moon" und "Gestalt", die gelungen verschiedenste Elemente zu einem homogenen Ganzen vereinen und zudem mit ausgeklügeltem Songwriting glänzen, wirken Tracks wie "Serpent Sacrifice" und "Prophet Deceiver" eher wie eindimensionales Füllmaterial und trüben so das Gesamtbild. Dennoch ist dem süddeutschen Quartett mit "Gestalt" insgesamt ein durchaus respektables Debüt gelungen, mit dem sie sich vor der Konkurrenz nicht verstecken müssen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Cold Moon
- The Emptiness
- Staggering Vision
- EVP
- Nine Wounds
- Serpent Sacrifice
- Prophet Deceiver
- Gestalt
- Miasma of a thousand Truths
- Gestalt (2013) - 10/15 Punkten
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