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Transcend: The Mind (Review)
Artist: | Transcend |
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Album: | The Mind |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 83:16 | |
Erschienen: | 16.10.2012 | |
Website: | [Link] |
Von einem Schnellschuss kann man bei „The Mind“ nicht sprechen: Das Debüt des Quartetts aus Montreal mit griechischen Wurzeln erscheint nach fünf Jahren gemeinsamen Tüftelns. Dafür ist es mit zwei CDs aber recht üppig ausgefallen. Die erste Scheibe bietet vier Longtracks, die zweite das in acht Abschnitte unterteilte Magnum Opus. So etwas Ähnliches hat der gemeine Progfan in Form von „Six Degrees Of Inner Turbulence“ längst in der Sammlung stehen. Auch TRANSCEND müssen sich diesen wegweisenden Brocken auf Dauerrotation einverleibt haben.
Es ist nicht nur das ambitionierte Konzept, bei dem die Kanadier gern Ausschnitte aus dem Film „Waking Life“ über ihre Musik legen. Auch Dramaturgie, Komposition und der Klang der Instrumente tragen einen dicken DREAM THEATER-Anstrich. Dazwischen werden fleißig andere Genregrößen zitiert. „Moment Of Infinity“ spielt mit den schwermütigen Akkordfolgen von IQ, und den Beat im Mittelteil von „Entity Devine“ könnte man glatt als innovativ abfeiern, wenn sich HAKEN nicht vor knapp drei Jahren mit „Celestial Elixir“ jene Lorbeeren verdient hätten.
Die Liste weiterer Künstler, die TRANSCEND hörbar beeinflusst haben, ist lang und zeigt, dass die junge Truppe sich nach wie vor im Lernprozess befindet. Was die instrumentalen Fähigkeiten angeht, stehen die Jungs allerdings bald vor Erlangen ihres Meisterbriefs. Vor allem Keyboarder Alexi Lagogianis darf auf der ersten CD richtig die Sau rauslassen und verdient sich ein ums andere Mal Szenenapplaus mit seinen superschnellen Solos, die dennoch souveräner Kontrolle unterliegen und musikalisch jederzeit Sinn ergeben. Auch Drummer Jake Shamash ist seinem großen Idol Mike Portnoy dicht auf den Fersen und dazu weniger aufdringlich abgemischt. Davon könnte sich Frickelbruder Costa Damoulianos gern eine Scheibe abschneiden, denn der Gute hat sich einfach die noch spielbaren Skalen von John Petrucci und dem Club der halbtoten Gitarristen draufgeschafft und macht ausladend einen auf „Spiel's nochmal, Sam“. Die Doppelbelastung als Sänger löst er solide, aber ohne Glanz, da helfen auch die Duette mit Andréanne Cormier nicht weiter.
Während die erste CD für Freunde der oben genannten Prog Metal-Bands also ein willkommenes Nahrungsergänzungsmittel darstellen dürfte, ist der zweite Teil deutlich ruhiger und sucht seine Inspiration eher im epischen Power Metal der Marke ICED EARTH oder HAMMERFALL. Richtig schief geht auch bei „The Mind“ nichts, aber die Spannungskurve fällt immer wieder durch zu lang geratene Dudelpassagen ab, auch fehlen Knaller-Riffs, die dem Epos ein Gesicht hätten verleihen können.
FAZIT: 11 Punkte für eine ordentliche Tech Prog-CD von jungen Künstlern, die weniger klauen als nacheifern, 8 Punkte für eine nicht ganz wache Konzeptscheibe über die menschliche Existenz, das macht im Schnitt eine knappe zweistellige Punktzahl für TRANSCENDs doppelten Einstand.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Disc One
- Moment Of Infinity
- Entity Divine
- The Love Song
- Reign Over Me
- Disc Two
- The Mind Part 1: The Mind Awaits
- The Mind Part 2: To Walk Away
- The Mind Part 3: New Horizons
- The Mind Part 4: Carved In Stone
- The Mind Part 5: In the Shadow Of My Mind
- The Mind Part 6: Downfall
- The Mind Part 7: Ascension
- The Mind Part 8: A New Mind For A New World
- Bass - Nico Damoulianos
- Gesang - Costa Damoulianos
- Gitarre - Costa Damoulianos
- Keys - Alexi Lagogianis
- Schlagzeug - Jake Shamash
- The Mind (2012) - 10/15 Punkten
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