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The Minstrel's Ghost: The Road To Avalon (Review)

Artist:

The Minstrel's Ghost

The Minstrel's Ghost: The Road To Avalon
Album:

The Road To Avalon

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Melodic Revolution Records/Just For Kicks
Spieldauer: 76:40
Erschienen: 01.02.2013
Website: [Link]

Diese Rezension ist mit Vorsicht zu genießen. Denn warum wird es eine positive Wertung geben, während ein ähnlich gelagertes Projekt wie das aufgeblasene KOMPENDIUM – trotz opulenter Aufmachung – eher abschreckte und langweilte? Was weiß denn ich? Vielleicht bin ich heute empfänglicher für so ein altbackenes Zeug oder gnadenlos subjektiv, wo doch sonst die Rezensionen objektiv… lassen wir das Rumgealbere.

THE MINSTREL’S GHOST, die Band/das Projekt rund um den Multiinstrumentalisten und Sänger Blake Carpenter haben sich des hochaktuellen und selten verarbeiteten Themas „König Arthur und das mythische Avalon“ angenommen, um ihre bestechende Variante unterm lauschigen Prog-V(F)olk zu verbreiten. Schluss jetzt, ich wollte doch nicht mehr albern sein. Die Stücke heißen – wie man das seit RICK WAKEMAN (und vermutlich vorher schon) geradezu erwartet – „Merlin“, „Lady Of The Lake“ oder „Excalibur“. Gosh Gee Whizz … Ja nun, was soll’s; Peter Jackson macht ja auch aus einem dünnen Büchlein drei mehrstündige Mammutwerke. Lassen wir also dem Blake seinen Spaß und hören uns mal wieder die bewegende Lebensgeschichte des Mannes an, der einst ein Schwert aus einem Stein zog, weil ihm eine geisterhafte Wassernymphe dies prophezeite. Wir wissen ja, welchen Kommentar das hundsgemeine Landvolk in Gestalt von Terry Jones dazu abgab.

Blake Carpenter trägt die Texte redlich aber unauffällig vor, wichtiger sind sowieso die ausladenden Instrumentalparts. Eine Menge Humba und noch mehr Täterä, produziert natürlich von einem Arsenal an Tasteninstrumenten. Der karmakanische Blumenkönig Zoltan Csörsz der Jüngere spielt die passenden rumpeligen Rhythmen dazu, und Colin Tench, der bei den unbeholfeneren CORVUS STONE schon in die Saiten griff, liefert eine gefällige Begleitung und darf auch solistisch brillieren. Doch spielen die Herrschaften keinen komplexen Retro-Prog, sondern sind eher im neoprogressiven Bereich mit dem Hang zur Symphonik daheim.

Immer einschmeichelnd und nie brutal wird das Opus über fast 80 Minuten aufgerollt, und erlebt im viertelstündigen Bonustrack sogar noch eine Readers-Digest-Zusammenfassung. Irgendwie kann man sich gegen die freundliche Vereinnahmung gar nicht wehren, und will es auch gar nicht. Die Melodien sitzen, es gibt reizvolle Tempowechsel und Kinkerlitzchen die automatisch zum Kopfnicken und Mitwippen einladen. Stellen wir uns also unbedarft, reisen in die Vergangenheit mit kraftvollen Keyboardkapriolen, schmachtenden Gitarrenfetzen und einem kurzen Drumsolo. Nur um festzustellen: Ist eigentlich ganz schön hier. Für einen Augenblick der Muße. Lancelot ist schon da. Fehlt nur noch ein Einhorn. Oder zwei.

FAZIT: Während die schwarze Königin verzweifelt versucht ein großes Orchester zu dirigieren, musiziert der verwachsene, kleine Bruder (ohne Chance je den Thron zu besteigen. Zu spät, zu spät.) mit seinen Freunden im stillen Kämmerlein versonnen vor sich hin. Gelangweilt wenden wir dem großen Saal den Rücken und setzen uns ans Spinnrad, um angetan dem Brüderlein zu lauschen. Am Ende haben wir einen sagenhaften Teppich von verwechselbarem Muster gesponnen, der sich als Auslegeware im Musikzimmer aber ganz gut macht. Nein, “Game Of Thrones” ist nicht eingewebt. Aber Lord Snow würde „The Road To Avalaon“ garantiert gefallen. Wer bin ich zu widersprechen? Oder, um es mit Macht in die Moderne zu hieven: Gefällt mir!

Jochen König (Info) (Review 3900x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Part I - The Design
  • - I. The Journey Begins (The Avalon Overture)
  • - II. Avalon Part I
  • - III. Merlin
  • - IV. Lady Of The Lake
  • - V. Excalibur
  • - VI. Avalon Part II
  • Part II - The Life
  • - I. Camelot
  • - I. A Love Betrayed
  • - III. The Son
  • - IV. Avalon Part III
  • - V. Le Morte d'Arthur
  • - VI. The End
  • The Road To Avalon (Bonustrack)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thomas
gepostet am: 13.05.2013

User-Wertung:
12 Punkte

Ein sehr gutes, unterhaltsames Teil; Abwechslung, gute Stimme; ein wenig Kitsch
m.a.W: kein Grund zu meckern
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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