Die Moselaner STELLAR MASTER ELITE (it's in the name) liefern ihren Album-Einstand bei einem ebenfalls debütierenden Label ab und haben sich im Vergleich zu ihrer ersten Vorstellung auf diesen Seiten deutlich gesteigert. "II"

Daves Hang zu Soundscapes und Keyboard-Flächen ("Prodigium") ist weiterhin präsent, bloß hat das Duo drumherum sehr griffige Songs gestrickt, die im Fall von "Thoughtcrimes/Villain/Slave" und "The Mobius Strip (kämpferisch) sowie "Pattern Of Perception" (umso wehmütiger) stark an neuere SATYRICON und naheliegenderweise THORNS erinnern, aber weniger statisch anmuten als der bewusstr und nicht mehr so zwingende Minimalismus der erstgenannten. Davon zeugen eingeflochtene Space-Synthesizer ebenso wie Tempowechsel und eine Auswahl von immerzu zündenden Riffs statt nur eines einzigen.

Das teilweise sehr gedämpfte Epos "Beyond Light" (neun Minuten ohne Längen) steht mit subtilem Flirren im Hintergrund dem kompakteren Schlepper "Prison Planet" (inklusive Zitaten aus der "1984"-Verfilmung) gegenüber, dessen offenen Sound man gleichsam mit Post-Präfixen belegen darf, ohne STELLAR MASTER ELITE als studentischen Black Metal zu verurteilen. Drummer Marco knurrt dazu recht auf recht typische, aber dafür umso verständlichere Weise smarte Texte vor sich hin. Das speziell in puncto Bass verspielte "Empty Shells Of Being" besitzt ein wenig die Schrulligkeit von VIRUS oder < CODE > und zählt zu den Highlights, einzig das sehr lange Titelstück (fiese Effektee auf der galligen Stimme) ist ein wenig zu zäh ausgefallen. Die Parallelen zu einer Combo wie SONIC REIGN sind offensichtlich, aber stünde der Rezensent vor der Wahl, würde er "II" wählen und nicht dem arg dreist abgepausten "Monument In Black".

FAZIT: STELLAR MASTER ELITE haben einen großen Schritt vorwärts hin zu enorm stimmigem Black Metal ohne Klischees gemacht. Ihre Einflüsse mögen sie mit stolz geschwellter Brust vor sich hertragen, aber von einigen ihrer Kompositionen können sich andere Songwriter in diesem Bereich eine dicke Scheibe abschneiden.