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Sonus Umbra: Winter Soulstice (Review)
Artist: | Sonus Umbra |
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Album: | Winter Soulstice |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Eigenvertrieb / Just For Kicks | |
Spieldauer: | 71:49 | |
Erschienen: | 23.08.2013 | |
Website: | [Link] |
Mit seinem Steckenpferd SONUS UMBRA und rundum erneuerter Mannschaft (unter anderem mit frischem Sänger) meldet sich Luis "Gordo" Nasser, nebenbei Viersaiter bei MIGHT COULD, nach acht Jahren Pause zurück und reicht in Form von "Winter Soulstice" eine Menge Musik ein, deren Qualität über weite Strecken besticht, insbesondere für eine Eigenproduktion.
Warum die Band kein kommerzielles Bein auf den Boden bekommt, weiß der Teufel, mit dem es auch fast zugegangen wäre, so Nasser seinen einstweilig kritischen Gesundheitszustand nicht überwunden hätte. Davon zeugen auch die neuen Kompositionen der Band, die nicht alle aus seiner Feder stammen, was SONUS UMBRA umso organischer und variabler macht. Geprägt wird die aktuelle Scheibe von einem sehr organischen Sound (die Drums!) und langen, pittoresken Instrumental-Passagen, oftmals reichhaltig Instrumentiert und dennoch luftig anmutend.
Zu den bemerkenswertesten Tracks zählen das narrative "Insomniac Blue" und die elf Minuten von "Wounded Animal", die vom Weltraum rasch zur Erde finden und Roey Ben-Yoseph als ausgesprochen emotionalen Vorzeige-Sänger ins Rampenlicht rücken. Die tiefsinnigen, teils sehr persönlichen Texte bieten ihm für seine Performance ohnehin eine reichhaltige Grundlage. So schlagen trotz der üppigen Spielzeit viele erfreulich kompakte Lieder ("It's Only Fear") positiv zu Buche, gleichzeitig da gerade die letzten drei kaum minder leicht greifbar sind, obschon sie jeweils eine dauer von fast zehn Minuten erreichen. Die Stimmung schwankt dabei von dramatisch ("Haunted") über tragisch wie anheimelnd ("Rebuke The Sea" mit Cello) zu versöhnlich ("Adrift").
Das sich wiegende Orgel-Stück "Palestinian Black" mit flammenden Gitarrensoli und unweigerlich an Ian Anderson gemahnenden Flöten-Abfahrten stehen auf der kraftvollen Seite von SONUS UMBRA. Royces Spiel bedingt auch, dass man sich beim Gänsehaut-Schwelger "Let It Rain" hin- und hergerissen fühlt ... zwischen Jauchzen und Trauer, um genau zu sein, was sich im folgenden "Silence Kills" durch die Gegenüberstellung von verschmitzten Synthesizern und zurückgenommenen Piano-Parts fortsetzt.
FAZIT: "Winter Soulstice" deckt die ruhige Seite des Progressive Rock ab, ohne Kitsch und stilistischen Schemata zu verfallen. In Chicagos illustrer Musikszene und darüber hinaus stellen SONUS UMBRA eine Ausnahme in Sachen Befindlichkeits-Prog dar, weil sie anders als mancher Mitbewerber nicht leutselig jämmerlich, sondern erbauend klingen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Last Train To Kimball
- Insomniac Blue
- Palestinian Black
- Wounded Animal
- Let It Rain
- Silence Kills
- It's Only Fear
- Bar At The End Of The World
- Haunted
- Rebuke The Sea
- Adrift
- Bass - Luis Nasser
- Gesang - Roey Ben-Yoseph, Steve Royce, Brittany Moffitt
- Gitarre - Rich Poston, Tim McCaskey, Andy Tillotson
- Keys - Brian Harris
- Schlagzeug - Andy Tillotson
- Sonstige - Steve Royce (Flöte), David Keller (Cello)
- Winter Soulstice (2013) - 12/15 Punkten
- Beyond The Panopticon (2016) - 12/15 Punkten
- Whiteout (2024) - 13/15 Punkten
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