Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Memento Waltz: Division By Zero (Review)

Artist:

Memento Waltz

Memento Waltz: Division By Zero
Album:

Division By Zero

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Metal

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 41:07
Erschienen: 30.09.2013
Website: [Link]

Sind Blautöne auf dem Cover eines Albums Garant für progressiv metallische Genialität? Nun ja, man muss kein Synästhetiker sein, um die Musik von MEMENTO WALTZ vor diesem Genre-Hintergrund aufs Siegertreppchen zu stellen, wenn es darum geht, Platzhirsche zu küren.

Was man einst unbeholfen als Techno Thrash bezeichnete, kommt im Sound der Italiener wie schon auf dem Debüt ebenso zum Tragen wie zeitgenössische Härte und - umso wichtiger - zeitlose Melodiösität. Letztere bedingt vor allem Sänger Marco Piu, ein echtes Goldkehlchen im klassischen Sinn (brillant: das ungemein gefühlvolle, am Ende manisch ausartende "Europa"), aber auch das pointierte Spiel von Bassist Giuseppe, der ein ums andere Mal die Führungsrolle übernimmt.

Instrumental klingen MEMENTO WALTZ dabei häufig wie die verblichenen Amerikaner CANVAS SOLARIS, und insofern ist es nur stimmig, dass ein Mitmusiker jener Combo - PHARAOHs Matt Johnsen - bei zwei Songs auf "Division By Zero" als Solist gastiert. Dem Opener "Omicron", dessen Refrain zum Einstieg relativ leicht ins Ohr geht, verleiht er mit seinem charakteristisch flirrenden Spiel eine leichte Fusion-Note, während er im einen Tick orientalischen Arpeggio-Monster "Mechdreamer" (mit acht Minuten das längste Stück) angesichts des Tempos und der schwindelerregenden Stimmungswechsel fast in den Hintergrund rückt. Hier wird auch ersichtlich, dass die Gruppe deutlich nuancierter zupackt als auf ihrem Debüt: die lauten Parts klingen kräftiger, die leisen umso fragiler.

Das düstere, teils richtig aggressive "Opus Alchemicum" bringt südländische Rhythmen wie Motive zu Gehör, wozu Drummer Gabriele für den Metal-Bereich nahezu Unvorstellbares leistes, gerade was die Beckenarbeit betrifft, zumal das Album sowieso rhythmische Sauereien im Sekundentakt bietet, ohne dass der Fluss darunter leiden würde. Mit dem Finale "Emphasize" haben die Azzurri noch eine Trumpfkarte zum Überrumpeln all jener in der Hand, die immer noch vergelblich auf Neues von SPIRAL ARCHITECT warten. Das epische "Achilles' Paradox" steht emblematisch für den trotz offensichtlicher Einflüsse einzigartigen Stil von MEMENTO WALTZ generell, der luftige Ausnahmesong "A New Beginning" fungiert als Anspieltipp für all jene, die immer noch nicht glauben wollen, dass man auch mit überragenden Fähigkeiten an den Instrumenten haarsträubend viel Gefühl in seine Musik packen kann.

FAZIT: Allein schon die kaum zu überbietende Virtuosität von MEMENTO WALTZ verbietet niedrige Punktzahlen, doch in Anbetracht der sieben Top-Kompositionen auf "Division By Zero", des Feelings und dem Entdeckerpotenzial, welche die Scheibe auf Dauerrotation bringen werden, kommt man nicht umhin, als vom Prog-Metal-Highlight des Jahres zu sprechen, wo HAKEN oder das in die Jahre gekommene Schlachtross DREAM THEATER (längst) andere Felder abdecken. Alles andere als dieses Urteil wäre auch eine Schande.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 6501x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Omicron
  • Opus Alchemicum
  • Europa (Jupiter II)
  • Achilles' Paradox
  • Mechdreamer
  • A New Beginning
  • Emphasize

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Mirko
gepostet am: 18.10.2013

Der Sänger (etwas) und die unterdurchschnittliche Produktion (sehr) versauen mir das beste Progmetal-Album 2013. Zum kotzen.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!