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Kristoffer Gildenlöw: Rust (Review)
Artist: | Kristoffer Gildenlöw |
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Album: | Rust |
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Medium: | CD | |
Stil: | Ambient Art Rock |
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Label: | Glassville Records/Alive | |
Spieldauer: | 54:36 | |
Erschienen: | 24.05.2013 | |
Website: | [Link] |
Obwohl fast 30 Musiker beteiligt sind, Chöre aufgefahren und Geräuschcollagen eingebunden werden, ist KRISTOFFER GILDENLÖWs Debüt ein sehr intimes Werk geworden. Kein symphonischer Prog und schon gar kein komplexer Prog-Metal á la PAIN OF SALVATION, jener Band, der GILDENLÖW bis 2006 angehörte. Trotz Mitwirkung des Ex-Kollegen Fredrik Hermansson an den Tasten, lassen sich bestenfalls Spuren des Akustik-Werks „12:5“ finden, aber eine zwangsläufige Nähe existiert nicht. Das Info-Sheet nennt die Musik „Ambient Art Rock“ und liegt so falsch damit nicht. Wenn man „Rock“ ganz klein schreibt…
„Rust“ ist ein pastorales, in sich gekehrtes Album geworden. Es tastet sich andächtig voran, als müsste es eine schwere Bürde tragen. PINK FLOYDs „Sheep“ auf dem Gang zum Schlachthof, genau wissend, wohin der letzte Weg sie führt. Der Blaue Nil als schwarzes Feld. Viel Trauer und wenig Hoffnung. Dabei bleibt GILDENLÖW aber rau und bodenständig genug, um nicht den gramgebeugten Weg ins gesangliche und instrumentale Jammertal antreten zu müssen. Rhythmusinstrumente werden sehr ökonomisch, oder eher spartanisch, eingesetzt, nur selten wird die Geschwindigkeit dezent erhöht. Reicht für hörenswerte Ohrwürmer: „Heroes“ (hat nichts mit DAVID BOWIE zu tun. Im Gegenteil; laut GILDENLÖW braucht man keine) und das floydige Finale des Titeltracks.
Gerne eingesetzte klassische Instrumente verstärken den kammermusikalischen Eindruck, der auch schon mal gefährlich in Musical-Nähe reicht („Follow Me Down“). Doch nicht in die ANDREW LLOYD-WEBBER-Ecke, sondern dorthin, wo das böse, kleine Geschwisterchen im Dunkeln haust, das sich vorm Massenpublikum scheu versteckt. Dazu gesellen sich Geräusche vom Pausenhof der SUPERTRAMP-Schule. Doch eine Explosion bleibt aus, der Song verhallt schattenhaft. Eine weitere Episode eines Lebens, das in Erinnerungen zerbricht. It’s a dark world.
FAZIT: „Up“ war PETER GABRIELs düsterstes, sperrigstes Album, bevor er sich auf die – kaum weniger elegische - orchestrale Interpretation seines eigenen Werkes konzentrierte. „Rust“ kommt nicht ganz an diese klaustrophobische Intensität heran, macht sich aber als etwas lieblichere, zurückhaltende Variante dieses Art-Rock-Abzweigs verdammt gut. GILDENLÖW und seine Mitstreiter bieten keine RiO-Nabelschau mit nervenzerrenden Klangexperimenten, keine (Pseudo-)Avantgarde. „Rust“ ist eine betörende, finstere, kleine Nachtmusik; fein klingend und musikalisch höchst anrührend, auch wenn GILDENLÖW vereinzelt die Zügel melodisch etwas schleifen lässt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Callout
- Believe
- Desire
- Follow Me Down
- Overwinter
- Längtan
- Heroes
- Save My Soul
- Rust
- Story Ends
- Living Soil
- Bass - Kristoffer Gildenlöw
- Gesang - Kristoffer Gildenlöw, Erna auf der Haar, Wudstick, Luka Aubri, Jessica Koomen, Bettina Vlot, Nadine van den Brink, Otto de Koning, Luc Mansvelt, Eline Mansvelt, Isabel Lengers
- Gitarre - Ruud Jolie, Kristoffer Gildenlöw, Paul Coenradie
- Keys - Fredrik Hermansson, Kristoffer Gildenlöw, Ola Heden
- Schlagzeug - Jeroen Molenaar
- Sonstige - Kristoffer Gildenlöw, Luka Aubri, Ben Mathot, Maartje Broekman
Interviews:
-
keine Interviews
Kommentare | |
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 13.06.2013 User-Wertung: 11 Punkte |
Man hört an Kristoffers Stimme, dass er Daniels Bruder ist, obwohl er dessen stimmumfang nicht erreicht.
11 Puntke auch von mir. :) |