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Joon Wolfsberg: Revolujoon (Review)
Artist: | Joon Wolfsberg |
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Album: | Revolujoon |
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Medium: | CD | |
Stil: | Rock |
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Label: | Cow Universe Records | |
Spieldauer: | 45:24 | |
Erschienen: | 17.06.2013 | |
Website: | [Link] |
Zum 60. Jahrestag des Volkaufstands in der ehemaligen DDR erscheint JOON WOLFSBERGs drittes Album mit dem passenden Titel „Revolujoon“. Allzu Revolutionäres darf man von der Musik nicht erwarten, die junge Erfurterin mit kosmopolitischer Ausrichtung, bzw. ihr „Papa Joe“, der alle Songs komponiert hat, besitzt eine feste Verankerung in der Blues-, Rock- und Popgeschichte.
So klingt der Opener wie ein Song, zu dem die BLUES BROTHERS mit vollem Drive die Bühne entern, „New York“ ist eine stimmungsvolle Halbballade, die für’s erste Video auserkoren wurde. Eine Liebeserklärung an die Stadt, die angeblich niemals schläft. Erneut von einer abgeklärten und emotionalen Reife, die über die 21 Jahre hinausweist, die JOON WOLFSBERG mittlerweile zählt. Man könnte auf Daddy verweisen, aber die Lyrics stammen von der Sängerin mit der einprägsamen Stimme selbst. Denken und dichten, bevor man den Mund aufmacht. Keine schlechte Kombination.
Danach folgt mit dem schmissigen, hymnischen „Lonely People“ eines der Highlights des Albums. Ohrwurmcharakter ohne zu nerven. Gilt ähnlich für „One Day“, dem die große Kunst gelingt, indianische Gesänge (im Hintergrund) einzubauen, ohne wie die musikalische Untermalung zum „Der mit dem Wolf tanzt“-Trailer bei RTL II zu klingen.
In der Mitte und am Ende schwächelt die „Revolujoon“ ein wenig. „Honey“ ist harmloser Fun-Pop mit Vibraphon, in guter 50er-Jahre-Laune, „It’s All Over“ präsentiert simplen Country-Rock, nicht komplett vergeigt, ein bisschen ironisch, aber etwas zu viel Nashville goes Bierzelt. „Walmart Parking Lot“ ist ein müder Boogie-auf-dem-Parkplatz-Witz. Egal. Die „Wild Flowers“ und „Running Around“, das „Gloria“ des Albums, hauen es wieder raus. „Blinded By“ ist ein versöhnlicher Abschluss mit leichten Reggae-Anklängen.
Die überzeugenden Songs überwiegen, spieltechnisch gibt es nichts auszusetzen, auch die schwächeren Stücke werden mit Schwung präsentiert. Nicht hoch genug einzuschätzen: Ralf ‚Zappa‘ Iben für seinen furiosen Einsatz an den Tasten. Das volle Pfund Schweineorgel (und ganz kurz Mellotron). Recht so.
FAZIT: Obwohl die gesamte Band ausgetauscht wurde, knüpft „Revolujoon“ fast nahtlos an das ein Jahr zurück liegende „Wonderland“ an. Der Klang ist wieder sauber (aber nicht aseptisch), die Songs überzeugen unmittelbar und mit selbstbewusster Durchsetzungskraft - bis auf ein paar kleinere Ausfälle. Innovationspreise gibt es weiterhin nicht zu gewinnen; Trends wird nicht hinterher gerannt. „Revolujoon“ rockt einfach, ohne peinlich zu sein. Während LENA MEYER-Dingenskirchen nur mehr durch blöde Versprecher (und wie sie den armen, alten Frank Elstner vorführt) auffällt, veröffentlicht das wahre Fräuleinwunder JOON WOLFSBERG bei leider nur lindem Medieninteresse ein weiteres ansprechendes Album.
Besonderes Lob gibt es für das ausführliche Booklet, das nicht nur alle Instrumentalisten und die engagierten Texte aufführt, sondern auch kurze Erläuterungen zu jedem Song parat hat. Nicht zwingend notwendig aber sympathisch.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Time to
- New York
- Lonely People
- One Day
- Warning Signs
- User Manual
- Honey
- Wild Flowers
- It's All Over
- Running Around
- Walmart Parking Lot
- Blinded By
- Bass - John Idan, Frithjof Rödel
- Gesang - Joon Wolfsberg, Philipp Körber
- Gitarre - Toni Funk, Frithjof Rödel, John Idan
- Keys - Ralf ‚Zappa‘ Iban
- Schlagzeug - Micha Mihla
- Sonstige - Joon Wolfsberg, John Idan, Frithjof Rödel
- Wonderland (2012) - 10/15 Punkten
- Revolujoon (2013) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Anja C.
gepostet am: 17.06.2013 User-Wertung: 15 Punkte |
Toller Text!Das geringe Medieninteresse ist gewollt. Schauen Sie sich unbedingt an, wie der MUSIK EXPRESS auf das neue Album von Frau Wolfsberg reagiert hat und wie man bei dieser Zeitung mit den Fans von Joon Wolfsberg umgeht:
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=660903107268924&set=a.219119111447328.73305.194564810569425&type=1&theater TYPISCH SPRINGER PRESSE! |
Heiko
gepostet am: 30.05.2014 User-Wertung: 15 Punkte |
wunderbare Musik, handgemacht, ehrlich . Da hört man bei allen beteiligten den Spaß an der Musik .Unbedingt weiter so . |