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Havok (USA): Unnatural Selection (Review)

Artist:

Havok (USA)

Havok (USA): Unnatural Selection
Album:

Unnatural Selection

Medium: CD
Stil:

Thrash Metal

Label: Candlelight Records
Spieldauer: 47:56
Erschienen: 24.06.2013
Website: [Link]

Ich betätige mich eigentlich selten als Hobbyorakel, aber die Empfehlung zur 2012er EP, lieber das nächste Album abzuwarten, bestätigt sich mit dem Erscheinen von „Unnatural Selection“. Wie nicht anders zu erwarten setzen HAVOK ihren Kurs fort und suhlen sich klanglich und stilistisch in schnellem und moderaterem 80s-Thrash, der erhöhte Ähnlichkeit mit EXODUS und OVERKILL hat. Auch Fans von ANTHRAX und FLOTSAM & JETSAM werden immer wieder Elemente aus dem Sound ihrer Helden erkennen.

Nun gibt es unzählige Bands, die mit dieser Mischung an den Start gehen und sofort mit allerlei Superlativen beworben werden. Doch HAVOK schaffen es mit „Unnatural Selection“ einmal mehr und sogar noch besser als auf dem Vorgänger „Time Is Up“, den schönen Worten Taten folgen zu lassen. Songs wie der brachiale Opener „I Am The State“, die Single „Give Me Liberty … Or Give Me Death“ oder „Waste Of Life“ sind absolute Thrash-Sternstunden. Wo man anderen Bands krampfhaft versuchte Zeitreisen anhört, klingt es bei HAVOK so, als würden sie sich einen Dreck um Traditionalismus scheren. Und gerade deshalb eine authentische Aggressivität transportieren.

Dazu kommt ein spitzenmäßiger Sound, original mit knurrendem Bass und schmorenden Gitarren einerseits, modernem Schlagzeug-Wumms andererseits. Zudem konnten HAVOK ihre oft bemängelte Schwäche beheben: die Gesangsleistung von Dave Sanchez. Wie der Gute es mit Hilfe von Terry Date (PANTERA, OVERKILL) fertig gebracht hat, dieses übergeschnappte Krakehlen in leicht heiseres, messerscharfes Schreien zu verwandeln? Es mag zum Teil am Mix liegen, ist mir aber letztlich völlig egal.

Und dann ist da noch dieses unfassbar präzise Zusammenspiel, frei aus der Hüfte geschossen, das diversen Songteilen den 15-Punkte-Stempel aufdrückt. Wer sich auch nur ein Jota von der Vorstellung entfernen kann, dass auch junge Bands den alten Stil leben können, muss bei Granaten wie dem Titelstück in Verzückung und Bewegung geraten.

Absolut überragend sind HAVOK vor allem in den schnellen Passagen. Wer wissen möchte, wie (Achtung, Provokation!) ONSLAUGHT ohne Stock im Arsch und alte KREATOR ohne nervenzehrendes Gekreisch klingen, bekommt hier die Antwort. Die eher stampfende zweite Albumhälfte hat ausgerechnet mit „Children Of The Grave“ auch eine lauwarme Coverversion zu verzeichnen, die die Jungs aus Denver eigentlich absolut nicht nötig haben. Wenn schon Neuinterpretation, dann bitte etwas, das besser zur Energie des Fünfers passt. Der Rest von „Unnatural Selection“ ist aber derart erhaben, dass ich hier nur knapp nicht die Höchstnote zücke. Denn auch gemütlichere Titel wie „Chasing The Edge“ und Worse Than War“ bieten ausgeklügelte Arrangements und aus der Masse herausstechende Riffs.

FAZIT: Für mich das beste und mitreißendste Album aus der Welt des klassischen Thrash seit HEATHENs „The Evolution Of Chaos“. Ende der Durchsage.

Joe A. (Info) (Review 7108x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
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Tracklist:
  • I Am The State
  • Give Me Liberty … Or Give Me Death
  • It Is True
  • Under The Gun
  • Waste Of Life
  • Living Nightmare
  • Chasing The Edge
  • Worse Than War
  • Children Of The Grave
  • Unnatural Selection

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Philipp [musikreviews.de]
gepostet am: 03.01.2014

User-Wertung:
13 Punkte

Überflüssiges Cover von "Children of the Grave", finde ich, ansonsten ganz großes Tennis. Komisch, dass sich hierzulande kaum jemand für die zu interessieren scheint.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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