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Hamferd: Evst (Review)
Artist: | Hamferd |
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Album: | Evst |
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Medium: | CD | |
Stil: | Doom/Death Metal |
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Label: | Tutl/Cargo Records | |
Spieldauer: | 45:18 | |
Erschienen: | 15.11.2013 | |
Website: | [Link] |
Musik zu beschreiben, ist manchmal so quälend schwer. Wie will man „Evst“, das famose Debüt der Färinger HAMFERD beschreiben, ohne dabei so ausgelutschte Vokabeln wie „zäh wie Lava“, „intensiv“, „schwermütig“ oder „dunkel wie ein Grab“ zu verwenden? Dabei sind es eben genau diese Wörter, die diese gut dreiviertelstündige Reise rund um diese kleine Insel in der Nordsee, ungefähr auf halber Strecke zwischen Island und Norwegen gelegen, so exakt beschreiben.
Manchmal kann man als Schreiberling nur verzweifeln an der Sprache – so genau, und doch überhaupt nicht angemessen klingen die Beschreibungen für die sechs Kleinode verstörender Langsamkeit, die Geschichten von Mystik, Einsamkeit und Verzweiflung transportieren, auch ohne dass man den färörischen Gesang von Sänger Jón Alderá versteht. Und trotz dieser intensiven, schwermütigen Grundstimmung umweht die Songs manches Mal eine Leichtigkeit, die imponiert.
Alderá pendelt stimmlich zwischen düsteren Growls und melancholischer Klarstimme, und entsprechend fallen die Songs in punkto Härtegrad auch unterschiedlich aus. ANATHEMA, PARADISE LOST oder klassischer Doom á la CANDLEMASS, allesamt aber eher zu ihren früheren Tagen, scheinen mehr als einmal durch, und wenn im überragenden „Sinnisloysi“ die färörische Sängerin Eivør Pálsdottir ans Mikrofon tritt, fühlt man sich hinsichtlich der Gesangslinien und der Stimmung gar an AYREON erinnert.
FAZIT: Muss man einem gepeinigten Kritiker, der sich grundsätzlich schon mit der Kategorisierung dieses nahezu einmaligen Stücks Doom Metal ausgesprochen schwer tut, die Daumenschrauben noch enger stellen und ein Fazit abverlangen? Nun, so sei es: Doom Metal klang selten intensiver, unheilschwangerer und verzweifelter. Die perfekte musikalische Untermalung, wenn draußen der Sturm an den Rollläden rüttelt und die Herbstdepression in sinnvolle Bahnen gelenkt werden will.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Evst
- Deydir Vardar
- Vid Teinum Kvirru Grau
- At Jarda Tey Eiskadu
- Sinnisloysi
- Ytst
- Bass - Jenus í Trøðini
- Gesang - Jón Alderá
- Gitarre - John Aki Egholm, Theodor Kapnas
- Keys - Esmar Joenson
- Schlagzeug - Remi Kofoed Johannesen
- Evst (2013) - 12/15 Punkten
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