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Greg Haines: Where We Were (Review)
Artist: | Greg Haines |
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Album: | Where We Were |
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Medium: | CD/LP+CD/Download | |
Stil: | Experimental Electronica / Ambient |
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Label: | Denovali Records | |
Spieldauer: | 45:21 | |
Erschienen: | 24.05.2013 | |
Website: | [Link] |
Dass es sich bei einem Release aus dem Hause Denovali um keine gewöhnliche Musik handelt, dürfte mittlerweile wohl allgemein bekannt sein. GREG HAINES ist indes ein weiterer Beweis für das feine Gespür des Labels, sowohl stilistisch als auch qualitativ außergewöhnliche Künstler an Bord zu holen. Der in Berlin ansässige Engländer kredenzt auf "Where We Were" eine ganz eigene Mischung aus elektronischem Ambient, Drones und teils sogar tanzbaren Elementen in angenehm warmem Analog-Sound.
Behäbig quellen mit "The Intruder" die ersten Minuten zähflüssig aus den Boxen und füllen den Raum mit bedächtig anschwellenden Synthesizern, angereichert mit dezenten Noise-Flächen und vereinzelten Klaviernoten, bis "Something Happened" den ersten Beat und somit eine erkennbare Struktur etabliert. In stetigem Fluss ergänzen Details und Texturen das Klanggebilde und schnell wird klar, dass eine Bewertung des Materials weit mehr als einen Hördurchgang in Anspruch nehmen wird. "Where We Were" springt den Hörer nicht an und offenbart kampflos seine Geheimnisse, sondern will Stück für Stück seziert und entdeckt werden. Kein Wunder, beruht doch nahezu das gesamte Material auf Improvisationen. Eine Herangehensweise, die letztlich den Reiz des Materials ausmacht. Intuition statt minutiöser Ausarbeitung am Reißbrett, das Folgen des Bauchgefühls und Festhalten des einen, entscheidenden Moments der Kreativität. Sowohl "So It Goes" als auch "Make Mania Without End II" sind Paradebeispiele für diese Herangehensweise und verleihen dem dazwischenliegenden "The Whole" mit seinem geradlinigen Beat, vergleichsweise strenger Struktur und prägnanten Melodien um so mehr an Gewicht.
Ebenso stimmig wie die einzelnen Kompositionen integriert sich sowohl die Auswahl der verschieden Sounds als auch die insgesamt äußerst lebendige Produktion in das Gesamtbild von "Where We Were". All die verschachtelten Synthesizer-Flächen, akustischen Instrumente vom Klavier bis zum Vibraphone, perkussiven Elemente und sonstigen abstrakten Soundfragmente wurden auf traditionelle Weise mittels analoger Bandmaschine festgehalten und vereinen sich nicht zuletzt dank der charakteristischen Sättigung dieses analogen Prozesses homogen auf der hier vorliegenden dreiviertelstündigen Expedition durch introvertierte Klanggebilde.
FAZIT: "Where We Were" ist gewissermaßen die vertonte Antithese zur aktuellen, durch Schnelllebigkeit, minimale Aufmerksamkeitsspannen und das Ausreizen der durch digitale Produktionen eröffneten Möglichkeiten geprägten Musiklandschaft. Hierdurch ergibt sich zwangsläufig, dass nicht alles perfekt ist, was sich auf diesem Output befindet. Doch genau diese Stellen, das "Neben-der-Spur-Sein" oder gar "schiefe" Harmonien, machen "Where We Were" zu dem, was es ist: Ein von Hand geschaffenes, atmendes Werk mit Charakter, das seinen Hörer gnadenlos in seinen Bann zu ziehen vermag.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Intruder
- Something Happened
- So It Goes
- Trasimeno
- The Whole
- Make Mania Without End II
- Habenero
- Habenero (Version)
- Sonstige - Greg Haines
- Where We Were (2013) - 13/15 Punkten
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