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All Fucked Up: Last Man Standing (Review)

Artist:

All Fucked Up

All Fucked Up: Last Man Standing
Album:

Last Man Standing

Medium: CD/Download
Stil:

Hardcore

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 40:32
Erschienen: 17.11.2013
Website: [Link]

In einer Online-Welt, die von amerikanischen Konzernen beherrscht wird, tun sich ALL FUCKED UP mit ihrem Bandnamen keinen Gefallen. Googles Autofill-Funktion verweigert ab "All fuc" den Dienst, bei ihrer Facebook-Seite musste die Band tricksen, über die dortige Suche findet man sie nicht. Andererseits: ALL FUCKED UP spielen Hardcore Punk mit Gesellschaftskritik und so. Da ist diese Form der Mainstream-Verweigerung der Glaubwürdigkeit in Szenekreisen sicher nicht abträglich.

Die Musik auf "Last Man Standing" ist genauso subtil wie der Name der Band. Auf-die-Schnauze-Hardcore über Saufen, Feiern, Durchhalten. Erfreulicherweise gehen ALL FUCKED UP dabei nicht so bierernst vor wie viele ihrer Kollegen. "Don’t Take Yourself too Seriously", halt. Und wenn man sich selbst nicht allzu ernst nimmt, kann man seine Songs auch ein wenig variieren. Dann spielt man halt mal Punk ("Wasted"), mal Thrash ("Built for Speed") oder singt auf Pfälzisch ("Zum Wohl die Pfalz").

Allzu weit weichen ALL FUCKED UP aber nicht von den ausgetretenen Hardcore-Pfaden ab. Die Band betont selbst, dass es nicht ihr Anspruch sei, das Rad neu zu erfinden. Mit dieser entspannten Grundhaltung haben ALL FUCKED UP es durch 8 Jahre Bandgeschichte und zwei Alben geschafft, warum das Konzept jetzt ändern?

Mehr noch als die gesellschaftliche Gesamtsituation wird übrigens das Saufen thematisiert. Nein, von ALL FUCKED UP braucht man keine intellektuellen Höheflüge zu erwarten. Teilweise ist das ganz witzig, allerdings gibt es auch den ein oder anderen Durchhänger. "Nur ein Geschäft" ist selbst für Hardcore-Verhältnisse zu plump, um jemanden zu interessieren: "Eure Texte ergeben keinen Sinn. […] Für euch ist Musik nur ein Geschäft", das ist 9. Klasse-Gesellschaftskritik. Auch der sich gefühlvoll wollende, aber eher fremdschäm-doof klingende leise Gesang auf "Demons" und die schrecklich schief gespielte Geige auf dem abschließenden "Good Bye" tun ein bisschen weh.

FAZIT: Eine Band und ein Album, die im besten Sinne des Wortes wie ein Hobbyprojekt wirken: unaufgeregt und sympathisch. Das bedeutet aber auch, dass die Wirkung begrenzt bleibt.

Die beiden ersten Alben gibt es auf der Band-Website übrigens als kostenlose Downloads.

Philipp Walter (Info) (Review 4990x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • So What
  • Same Old Story
  • Wasted
  • Booze Crew
  • Don't Take Yourself Too Seriously
  • Demons
  • Last Man Standing
  • Propaganda
  • Nur Ein Geschäft
  • Built For Speed
  • Zum Wohl die Palz
  • Weekend Warriors II
  • Dosenstechen
  • Good Bye

Besetzung:

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