Sandén mag man von RANARIM kennen, Nygårds verdingt sich für Film und Theater, der Brite Carr in diversen Gruppen, durch die er seine Verbundenheit zu Schweden ausdrückt. Die Sängerin hingegen ist es, die dieses erste Trio-Erzeugnis prägt, denn das fast durchweg aus fremder Feder stammende Material ist zum Teil quasi vor ihrer Haustür entstanden, also dürfte auch sie es ausgesucht haben.

Dies hat zur Folge, dass es ihr besonders am Herzen liegt, was man „Tänk Om“ auch anhört. Die drei Musiker machen die fehlende Rhythmusgruppe unerheblich, denn speziell Carr schlägt, so er nicht virtuos aufspielt, tragende Akkorde an, während die äußerst eingängigen Melodiemotive der Songs von den Streichern übernommen werden. Das Klangergebnis mutet sehr vertraut an, da es sich nicht von der Musik anderer skandinavischer Folk-Formationen abhebt, ja umso klassischer anmutet, als Sandén, Nygårds und Carr eben nur bei „Svalorna“ (herzliche Ballade), „Aldrig Kann Jag Glömma“ (heiterer Sechsachtel), „Nailsworth“ und „Kör Upp“ (hibbelige Instrumentalstücke) sowie „Nu Löser Solen Sitt Blonda Hår“ (minimalistisch schreitend) selbst geschrieben haben.

Nichtsdestoweniger zeichnen die Macher bunte Stimmungsbilder, wiewohl durchweg freundlicher Natur. Herausragend stehen das etwas dunkler gefärbte „Buffersång“, „der fast Singer-Songwriter-mäßige Ausrutscher Jag Såg Ett Ljus“ und das rührende Ende „Nu Haver Denna Dag - Om Aftonen“ als Anspieltipps für den Schweden-Freund bereit, der nach dem Test vermutlich zugreifen wird „Imagine If“, um den englischen Titel zu bemühen, ist eine sichere Karte, was dies betrifft.

FAZIT: Sandén, Nygårds und Carr haben eine Reihe eher unbekannter Folk-Stücke im intimen Rahmen mit sehr sauberem Sound vertont. Das Ergebnis spricht den Schöngeist und die Gefühle aufrichtig an, weshalb man über den mangelnden Innovationsgehalt hinwegsieht, zumal die instrumentale Umsetzung nichts weniger als sehr gut ausgefallen ist.