Partner
Services
Statistiken
Wir
Oscar Louise: Empty House (Review)
Artist: | Oscar Louise |
|
Album: | Empty House |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Singer-Songwriter |
|
Label: | Phenix Records / New Music Distribution | |
Spieldauer: | 50:26 | |
Erschienen: | 14.09.2012 | |
Website: | [Link] |
Am I a boy or a lady? Rachel Hamel ist OSCAR LOUISE und klassisch ausgebildete Sängerin aus Lausanne. Der Hochschul-Musikdozent Michael Frei, der sich hier Hemlock Smith nennt, zeichnet gemeinsam mit Arrangeur Fabrizio Di Donato für den musikalischen Unterboden verantwortlich, doch hört man, dass das Streichquartett der Schweizer Avant-Rock-Ikonen YOUNG GODS zum Gelingen dieses Album beitrug, wird man auch als Verächter vermeintlich akademischer Musik hellhörig.
Was ist „Emtpy House“ letztlich? Ein dezent kammermusikalisches Sängerinnen-Album ganz ohne Diven-Faktor. OSCAR LOUISE erzählt Geschichten vom Männermorden („Forever And A Week“ zwischen Bedauern und Zuspruch) und Liebhaben (das Hammond-schwangere Zwiegespräch „A Tale Of The Sea“, ein aufreibendes Highlight), mal traditionell akustisch bis rockig („Beyond The Wall“, „Practically Blue“) ohne den Ruch des austauschbaren Gören-Indie, selbst nicht beim verschmitzten „Oklahoma Betty“, dann üppig semi-orchestral (das tragische „Lucinda“) oder minimalistisch (der Titelsong, „14“ und das Klavierlied „Unhappy“ stellen die Stimme ins Schlaglicht). Dabei schlüpft Hamel nicht unbedingt in verschiedene Rollen, greift aber unterschiedliche Stimmungen auf, obzwar die überwiegende eine nachdenkliche ist. So hängt man der Chanteuse vor allem bei „Absence“ an den Lippen und fühlt sich vom passend betitelten, weil unterkühlten „Cold Steel“ gereizt. Strukturell ungewöhnlich – um noch einmal auf die avantgardistischen Vorlieben unserer südlichen Nachbarn zurückzukommen – fällt einzig der dröhnende Abschluss „Seconds“ aus.
Refrains sind da, aber nicht umgeben von kompositorischem Nichts. Man merkt, dass hier echte Könner am Werk waren, bloß eben nicht nur mit dem Kopf, sondern vor allem mit dem Herzen.
FAZIT: Wenn sich Musikprofis daran erinnern, weshalb sie zur Kunst gefunden haben, kommt Gutes zustande, zu hören auf „Empty House“, einem ganzheitlichen Songreigen voller spannender Einzelheiten und Seele. OSCAR LOUISE als Alter Ego der Protagonistin verstanden ist vermutliche eine interessante Zeitgenossin zwischen Vamp und Schmusekatze, der man sehr gerne zuhört.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Forever and A Week
- Beyond the Wall
- A Tale of the Sea
- Fourteen
- Lucinda
- Practically Blue
- Oklahoma Betty
- Unhappy
- Absence
- Cold Steel
- Daffodils
- Empty House
- Seconds
- Bass - Fabien Sevilla
- Gesang - Rachel Hamel
- Gitarre - Julien Feltin
- Schlagzeug - Massimo Zampieri
- Empty House (2012) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews