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Moment Of Detonation: The Legacy They Left Us With (Review)
Artist: | Moment Of Detonation |
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Album: | The Legacy They Left Us With |
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Medium: | CD | |
Stil: | Thrash / Death / Power Metal |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 17:43 | |
Erschienen: | 16.11.2012 | |
Website: | [Link] |
Alte Recken rosten nicht: Es tut gut, die Stimme von Andreas Lohse (FORCES AT WORK, THOUGHT SPHERE) wieder zu hören, und vereint mit seinem alten Weggefährten Jens versprüht er unter martialischem neuen Namen den unbekümmerten Geist einer Frühneunziger-Demotape-Kapelle ... bloß klanglich auf der Höhe der Zeit, was für die Zukunft Spannendes verspricht.
Nach dem mit Stimm-Samples apokalyptisch aufgeladenen Intro wirkt der Beginn von„Bitter“ passend dramatisch, doch während der Strophen fühlt man sich vorübergehend an die letzten Songs erinnert, die Lohse mit seiner vorigen Band einspielte. Seine unnachahmliche Mischung aus barschem Blöken und fast episch melodischem Gesang sorgt für ein Gefühl der Vertrautheit, wobei MOMENT OF DETONATION sowieso keine Knoten in die Ohren des Hörers spielen, der von „Reverse Feng-Shui Audio Guide“ abgehärtet wurde.
Mit „Blueprint“ folgt der „Hit“ der EP: überwiegend klarer Gesang, allerdings umso harscher konterkariert durch beinahe schwarzmetallische Blastbeats mit Geschrei, zweistimmige Gitarrenharmonien und hintergründig offen gespielte Akkorde ohne Zerre, dazu ein beachtliches Refrain-Hook (hymnisch: die „Oh“-Begleitung) – fertig ist das Signaturstück der Combo. „Metaphor“ steht dem erfreulicherweise in nichts nach, und die ohnehin subtil vorhandene Melancholie in den Stücken führt gerade hier dazu, dass man sich an Warrel Danes Solostücke erinnert fühlt, auch weil der Frontmann ähnlich zwingende Gesangsmelodien verbricht.
Das dicke Ende „Moment Of Detonation“ besitzt während der Strophen den modernsten Einschlag, man mag sagen eine gewisse Primitivität durch die Riff-Orientierung und den thrashigen Rhythmus. Der Chorus hievt den Track jedoch auf das gleiche Niveau wie die vorangegangenen. Einen absoluten Überhammer haben sich MOMENT OF DETONATION noch nicht erlaubt, aber ihr Stil ist bereits jetzt sehr eigenständig, das Songwriting griffig, aber nicht plump, und die hörbare Erfahrung sowie das Durchhaltevermögen verhelfen dieser Visitenkarte zu mehr als nur dem Eindruck eines ersten Gehversuchs.
FAZIT: „The Legacy They Left Us With“ haut zeitgenössisch inszenierten Metal mit sowohl kompositorischem Feingefühl als auch frischer Direktheit, allerdings ohne Kalkül, um die Ohren ... und klingt im Übrigen stärker als die Ex-Band des Sängers zuletzt. MOMENT OF DETONATION empfehlen sich deshalb sowohl Fans von traditionellem Metal härterer Gangart als auch der ganz neuen (Core-)Schule – Veteranen wildern im Teenie-Klamottenladen quasi, aber völlig unpeinlich.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sweet Legacy
- Bitter
- Blueprint
- Metaphor
- Moment Of Detonation
- Bass - Robert Schejok
- Gesang - Andreas Lohse
- Gitarre - Jens Schäfer, Thorsten B.
- Schlagzeug - Cornelius Steinke
- The Legacy They Left Us With (2012)
- Reblank The Canvas (2016) - 10/15 Punkten