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Minerva: Stories Of A Journeyman (Review)

Artist:

Minerva

Minerva: Stories Of A Journeyman
Album:

Stories Of A Journeyman

Medium: CD
Stil:

Psychedelic / Hardrock

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 28:08
Erschienen: 09.12.2011
Website: [Link]

Anscheinend mag man besonders in der ostdeutschen Rockszene den Blick in den Rückspiegel: Bands wie die Templiner DUNST oder CONIUM, die wie die hier zur Diskussion stehenden MINERVA aus Potsdam stammen, haben sich mehr oder weniger stark dem Rock der Siebziger verschrieben und kommen dabei anders als ihre gerade überall unter Vertrag genommenen Kollegen aus Skandinavien medial zu kurz. „Stories Of A Journeyman“ zeigt eine beseelte Band aufstrebender Musiker in ihrem Anfangsstadium.

Die im April 2010 veröffentlichte EP geht als Demo durch und wartet mit einem leicht unterbelichteten, aber für dieses Genre passenden Sound auf. MINERVA lassen es psychedelischer angehen als viele straighte und allzu schnell schale Kollegen. Um in der Gegend zu bleiben, darf man das letzte Album der Leipziger DARK SUNS anführen, wenngleich diese Nachbarn logischerweise noch weniger professionell agieren und stilistisch nicht allzu bunt auftrumpfen.

Dennoch sind die fünf Stücke sehr kurzweilig ausgefallen. „Moonrise“ begeistert sofort wegen seines dynamischen Aufbaus (toll vorbereitete Auflösung am Ende) und nimmt für die handwerklichen Fähigkeiten der Band ein. Hier schrubben keine Zugaufspringer Riffs, sondern Kenner der Materie mit der weichen Klangbürste übers zottelige Fell Gleichgesinnter: Etwaige Hits fallen flach, und der gesamte Vortrag erfolgt ohne Aufregung, wofür das sachte Liebesbekenntnis „Kiss Me“ beispielhaft steht.

Täuschen sollte man sich andererseits dennoch nicht: Das Ende dieses Stücks fällt ungemein virtuos und quirlig aus, und auch das anschließende „Jimi's Flight“ hat eine Menge Schmiss, nicht zuletzt dank des einstweiligen Satzgesangs und der feisten Riffs, die im Rahmen einer „richtigen“ Produktion Ohren schlackern ließen. Eingängiger werden MINERVA auch mit dem längsten Track „Journeyman“ (narrativer Charakter, eine kleine Klangreise) nicht mehr; das letzte Stück besteht nur aus Dröhnen und Gezwitscher.

Eine Live-Session der Band gibt es gratis im Netz, die EP sowieso für einen nicht falsch investierten Mini-Betrag.

FAZIT: Man darf davon ausgehen, dass MINERVA demnächst mit einem vollständigen Album in der Retro-Szene von sich reden machen. Diesem Schreiber und Hörer gefallen sie beispielsweise subjektiv besser als die krampfhaft auf Steinzeitmensch machenden KADAVAR, die im Vergleich obendrein eindimensional unterwegs sind.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4675x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Moonrise
  • Kiss Me
  • Jimi's Flight
  • Journeyman
  • Artful Reborn

Besetzung:

  • Bass - Enny
  • Gesang - Enny, Jan
  • Gitarre - Jan
  • Schlagzeug - Martin
  • Sonstige - Benny (Saxofon)

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