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Milos Zeleznák: Blue (Z, ako Ze Blues) (Review)
Artist: | Milos Zeleznák |
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Album: | Blue (Z, ako Ze Blues) |
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Medium: | CD | |
Stil: | Blues mal anders |
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Label: | Hevhetia | |
Spieldauer: | 32:37 | |
Erschienen: | 01.02.2010 | |
Website: | [Link] |
Oha … eben noch das Fenster geschlossen, weil draußen die sonntägliche Blaskapelle deutschtümelt, und gleich vom Uffta-Regen in die Tröten-Traufe gefallen? Nein, „Blue“ wird zwar von folkloristischen Stücken unter Bläsereinsatz dominiert, doch MILOS ZELEZNÁK würde nicht auch in Jazz-Kreisen geschätzt, hätte er dabei kein höheres oder zumindest subtil ironisches Anliegen im Sinn.
Nach dem posaunenden Beginn mit „Ostrovná“ nämlich strickt der Tonangeber bereits in „Hrach“ Blues-getränkten Liedschreiber-Flor mit osteuropäischer Wolle. So wenig man versteht, was der Mann mit herber Stimme sprechsingt, so bereitwillig hängt man an seinen Lippen und fühlt mit … was auch immer. Dies fällt umso leichter, da die spielzwitzige Musik für sich spricht und die Spannung aufrechterhält. In „Kam Idu“ liefert sich der Frontmann ein Frage-und-Antwort-Spiel mit den Blasinstrumenten, während die Rhythmusgruppe beschwingt jazzt. Dies tut sie auch im fast Big-Band-Ausmaße annehmenden Finale „Verbung“, einer fürwahr verschmitzten Brechung des alltäglichen Ernstes.
„Historai“ stampft eher bodenständig mit gedoppelten Vocals, wohingegen „Beguine pre zuzanku“ – der Titel deutet bereits darauf hin – im Anklang an Cole Porter ersonnen wurde. Kommen „Majak“ und das heitere „Saponat“ wiederum bodenständiger daher, so steht dies bezeichnend für „Blue“ insgesamt: MILOS ZELEZNÁK verbindet atmosphärisch das Rurale oder wenigstens für jedermann griffige Kompositionen mit dem exklusiven Flair einer Bläsersektion einer- sowie vom Jazz geschultem Handwerk andererseits.
FAZIT: „Blue“ ist in seiner Anlage zwischen traditionellen Strukturen und dank erweiterter Besetzung unerhörten Klangfarben ein originelles Album am Rande des Blues und Singer-Songwriter-Genres zu Hause, wo es sich genauso wohlfühlt wie der Hörer nach dem Einlegen. Dass man die fremde Sprache kaum wahrnimmt, in der hier gesungen wird, spricht Bände mit Hinblick auf Zeleznáks emotionale Authentizität.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ostrovná
- Hrach
- Kam idú
- História
- Beguine pre zuzanku
- Maják
- Saponát
- Mesacné Blues (Hrachový Part II)
- Rozprávkovo
- Verbunk pivársky
- Sonstige - Milos Zeleznák, Robo Gagan , Peter Solárik, Miso Motyl, Adrián Harvan, Erik Rothenstein
- Rusnácke – Ruthenian (2008) - 11/15 Punkten
- Blue (Z, ako Ze Blues) (2010) - 11/15 Punkten
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