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Indomite: Theater Of Time (Review)
Artist: | Indomite |
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Album: | Theater Of Time |
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Medium: | CD | |
Stil: | Power / Progressive Metal |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 58:08 | |
Erschienen: | 12.10.2012 | |
Website: | [Link] |
Nach dem Demo „Espejo Y Realidad“ legen diese Kolumbianer ihr Debütalbum vor.
„Threshold“, ein längeres Intro zur Erzeugung mystischer Stimmungsbilder, weist den Weg von INDOMITE: Nur leicht mit Keyboards verzierter und angeproggter Heavy Metal ist ihr Metier, wobei sich Tastenmann Ortiz und sein klampfender Kollege Betancur als geschmackssichere Virtuosen erweisen. Ersterer hat ferner ein Händchen für ausgefallene Sounds, was der Originalität der Combo zugutekommt, sieht man von der allzu sehr nach Sparten-Gothic klingenden Ballade „Rain“ ab. Im erwartbar nach Wüste klingenden „Pharaoh“ stammt die Hauptmelodie von ihm, bevor Giraldo mit beschwörender, erfrischend tiefer Stimme singt. Theatralik ist der Band im Gegensatz zu zahllosen anderen aus Südamerika fremd, und der schleppende Charakter dieses Stückes mutet ungewöhnlich an für eine Eröffnung.
„Awaking The Gods“ fällt ebenso wie „Reach The Stars“ weniger sperrig aus, sondern zeigt sich als relativ straighter Uptempo-Rocker mit Anklängen an die mittleren ANGRA und einem sehr griffigen Chorus, wohingegen „Sky High“ fast thrashig ballert. Hier tun sich INDOMITE als eine der wenigen Power-Metal-Bands hervor, bei denen eingestreute Growls nicht aufgesetzt klingen, sondern überzeugen und die Kompositionen tatsächlich bereichern. Der versonnene Refrain wühlt in dieser Kombination auf, und vor diesem Hintergrund ist später auch „Carnival Curse“ ein echter Winner.
Dem Hörer werden kleine Aufmerksamkeiten zugedacht (Chorgesang, Bass-Tappings), und die Arrangements zeugen von intelligenten Komponisten, denn statt jede Sekunde auf gleichem dynamischem Niveau verstreichen zu lassen, wie es durchaus auch bei großen, überbewerteten Namen geschieht, flicht man immer wieder sachte Passagen ein, oder dieser und jener Musiker setzt vorübergehend aus. Als herausragendes Stück erweist sich „Parasite“ mit seiner Kirchenorgel und einer sehr düsteren Anmutung. Es verzeichnet die härtesten Momente auf „Theater Of Time“ und nimmt in seiner leichten Überlänge das 13-minütige Finale „The Curtain That Will Never Fall“ vorweg.
Selbiges beginnt als Fast-Lagerfeuer-Ballade und vollzieht in seinem Verlauf Wandlungen vom forschen Einpeitscher zum wehmütig dahinschreitenden Epos mit fiebriger Gitarrenarbeit – der Höhepunkt eines unverhofft niveauvollen Glanzpunktes auf der allzu grell betupften Echtmetall-Weltkarte.
FAZIT: INDOMITE spielen sich mit ihrem Debüt kurzerhand an die Spitze der kolumbianischen Metal-Szene, in der es weitgehend vor Epigonen und Klischee-Reitern strotzt, und stechen auch internationale Konkurrenten aus. Ihre smarten Kompositionen versprühen einen eigenen Geruch, ihr Sänger verfügt über Charisma, und als Vergleiche lassen sich die späten NOCTURNAL RITES und vielleicht noch ein bisschen VANDEN PLAS („Far Off Grace“-Phase) ins Feld führen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Threshold
- Pharaoh
- Awaking the Gods
- Sky High
- Rain
- Reach the Stars
- Parasite (Symbiotic)
- Carnival Curse
- The Curtain That Will Never Fall
- Bass - Josue Velez
- Gesang - Santiago Giraldo, Juan Carlos Sánchez
- Gitarre - Santiago Betancur, Juan Carlos Sánchez
- Keys - Carlos "El Perry" Ortiz
- Schlagzeug - Mauricio Quintero,
- Sonstige - https://www.facebook.com/Indomitemetal
- Theater Of Time (2012) - 10/15 Punkten