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Begbie: The Golden Age Of Lies – Deluxe Edition (Review)

Artist:

Begbie

Begbie: The Golden Age Of Lies – Deluxe Edition
Album:

The Golden Age Of Lies – Deluxe Edition

Medium: CD
Stil:

Indie-Pop Remixed

Label: Heartdisco/Universal
Spieldauer: CD 1: 45:19/CD 2:37:47
Erschienen: 13.01.2012
Website: [Link]

Seit rund sieben Jahren sind BEGBIE aktiv. 2007 erscheint die erste EP „Hey, May I Kill You“ und 2010 das Debütalbum „The Golden Age Of Lies“. Die Resonanz ist freundlich bis überschwänglich und auch Live sind BEGBIE rege unterwegs. Käme das kleine Familienunternehemen (zwei Brüder, ein Cousin) nicht aus Magdeburg würde man ihre Musik unter gefälligem Britpop im COLDPLAY-Umfeld einsortieren. Melancholisch bis heiter, melodiös und ganz selten von einer kleinen Portion Härte aufgerührt, die das Unternehmen ein wenig in Richtung New Wave (irgendwo in der erweiterten Nachbarschaft der SMITHS und den frühen CURE) führt, eignet sich das erste Album hervorragend für Überlandfahrten und plauschige Abende im Wintergarten. Das richtige Nett, wenn es gerade mal nicht der kleine Bruder von Scheiße ist.

Selbstvertrauen zumindest besitzt die Band (oder eine große Fanschar), denn als zweite Veröffentlichung gibt es, anderthalb Jahre nach dem Erstling, kein neues Werk, sondern eine „Deluxe Edition“ voller Remixe. 18 Stücke bei rund 85 Minuten Laufzeit, verteilt auf zwei CDs. Respekt – hier ist jemand von seiner Leistung überzeugt und glaubt auch, dass es genügend Interessenten für Variationen der zwölf Stücke des zugrunde liegenden, einzigen Albums gibt. Sechs Songs werden dementsprechend doppelt dargeboten und sind in der Bearbeitung tatsächlich unähnlich, wenn auch nicht besonders abwechslungsreich.

Während die erste CD die Musik in Richtung Elekro-Pop bewegt, gewinnen die einzelnen Stücke doch tatsächlich einen etwas kälteren, tanzbaren oder für die Chill-Out-Lounge geeigneten Charakter, werden auf der CD Nummer 2 eher die wavigen und Dream-Pop-Aspekte hervorgehoben, was BEGBIE wieder weg von DEPECHE MODE Richtung THE CURE führt. Hallige Gitarren, ein bisschen Rave zum Wave ergibt eine akzeptable, aber nicht besonders spannende Mischung, die unter dem Hang zur Wiederholung ähnlicher Strukturen („Big Strikes“) und nerviger Rhythmusbegleitung („Coloured Leaves“) leidet.

Wie überhaupt die Songs gut ins Ohr gehen, sich aber von Aufbau, Stimmung und Tempo kaum unterscheiden. Das bewegt sich meist im unteren Midtempobereich, ist gefühlig, melancholisch, aber freundlich und verzichtet auf tränenreiche Elogen an den Weltschmerz. Weckt das kleine Mädchen im Zuhörer, und das fühlt sich wohl. Große, harte Jungs winken nach dem ersten Durchlauf eher gelangweilt ab. Aber manchmal fordert das kleine Mädchen halt sein Recht.

FAZIT: Ein anhörbares Remix-Alben mit dem ewigen Problem ähnlicher Projekte. Auf manche gute Variante folgen redundante, bzw. nervige Wiederholungen magerer Produzenten-/Arrangement-Einfälle. Mutig, wenn man davon ausgeht, dass das bearbeitete Material sehr übersichtlich ist, nachvollziehbar, da sich das Original als geschmeidige Vorlage zum Variieren gut eignet. Wobei die Kreationen mit erweiterter Elektronik den Charakter der Songs mehr verändern als die zwischen Dub und viel Wave-Hall angelegten Elaborate auf CD 2. Insgesamt ist die „Deluxe-Edition“, gemessen an Ideen und Abwechslungsreichtum, viel zu lang. Eine Kürzung und Beschränkung auf die Highlights hätte gut getan. Eine einfache CD als Bonus zum Debüt wäre völlig ausreichend gewesen.

Am spannendsten bleibt indes die Frage nach der Größe jener Interessenten- und Käuferschicht für das Remix-Doppelalbum einer Band, deren Diskographie überschaubarer ist als der Kühlschrankinhalt nach einer Party im Studentenwohnheim. Ein kleiner Event, der die Einsatzmöglichkeit von „The Golden Age Of Lies“ (egal ob Deluxe oder nicht) sogar noch einmal erweitert.

Jochen König (Info) (Review 5002x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • CD 1:
  • Live For Today (Single Version)
  • Maybe (The Dark Tower Remix - Roland Deschain Of Gilead)
  • Golden Lies (Remix – K-Paul)
  • Wondering (Mind Mapper‘s Delight RMX – Cubehog)
  • Recover (Dale Barbara’s Dome Remix – Big Jim Rennie)
  • Starlight (Nightflight RMX – Cubehog)
  • Corridors (Morning Gymnastics RMX – Cubehog)
  • Tonight (Bumper Car Remix – Gerald Frisco)
  • Maybe (Candle Light Dinner Reflective RMX – Cubehog)
  • Change (The Optional All Inclusive RMX – Cubehog)
  • CD 2:
  • Starlight (Cheap Spector Remix – Magic Knife)
  • Unspoken Promise (Leftfield Deepstep RMX – Cubehog)
  • Golden Lies (TTACC Commemorating RMX – Cubehog)
  • Tonight (Accelerated Romance RMX – Cubehog)
  • Big Strikes (3 Strikes Policy OffBeat Mix – Cubehog)
  • Coloured Leaves (The Youngest Junglist’s Kidz RMX – Cubehog)
  • Recover (Ex-Spectator’s Throat Mix – Cubehog)
  • Live For Today (Albino Dreadlocks RMX – Cubehog)

Besetzung:

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