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Antennas: Neanderthal (Review)

Artist:

Antennas

Antennas: Neanderthal
Album:

Neanderthal

Medium: CD/Download
Stil:

Indie/Pop

Label: Novoton
Spieldauer: 31:53
Erschienen: 24.10.2012
Website: [Link]

Abgesehen von der Tatsache, dass es ohnehin seit jeher Johnny Persson ist, der bei ANTENNAS das kompositorische Kommando hat, muss man sich dennoch fragen, wie sich die Band ohne Christian Björkman anhört, der bei den Schweden sein Mikrofon abgelegt hat, um sich fortan auf THE LINEDANCE FEVER zu konzentrieren. Denn wenn dessen Stimme eines war, dann markant und besonders. Doch auch wenn der gute Mann einen Großteil des ANTENNAS-Sounds ausgemacht hat, vermisst man ihn nur wenige Songs lang, da Perssons Vocals hier und dort denen Christians durchaus recht nahe kommen. Lediglich an die fehlenden höherfrequenten Passagen muss man sich demnach gewöhnen.

Die Band, wenn man das Duo noch so nennen kann, hat auf „Neanderthal“ nämlich einen guten Mittelweg zwischen Selbsttreue und Weiterentwicklung gefunden, wenngleich die 80er-Einflüsse, wie sie beim grandiosen Vorgängeralbum „Feeling Feline Tonight“ noch deutlicher vorhanden waren, etwas divergent verarbeitet werden. So sind „Machinegun“ und das breitwandige „Heart Of Being Young“ noch eher klassischer ANTENNAS-Stoff, während das bereits als Single erschienene „No Forever“ eine neue, melancholische Seite der Formation zeigt.

Neu sind die verstärkten Electro-Einflüsse, und wenn man in der Bandinfo eine Phrase liest wie „...wie sonst auch schreibt Johnny funkelnde Pop-Edelsteine, die gelegentlich mit dem edelsten Schwulendisco-Sound gewürzt sind, den selbst Vince Clarke neidisch hätte werden lassen“, muss man gleichermaßen schmunzeln und mit dem Kopf zustimmend nicken, denn ein Track wie der Titelsong hätte sich bestens zwischen frühen ERASURE und THE COMMUNARDS/JIMMY SOMERVILLE gemacht und wäre im Jahrzehnt des Synthpop zweifellos zum Hit avanciert. Hinzu gesellen sich so manche Sounds, die sicherlich auch in dem ein oder anderen unanständigen Filmchen einen netten und passenden Soundtrack abgegeben hätten - wie beispielsweise der Anfang von „Memory Lane“... da blüht die Pubertät ein zweites Mal.

Doch auch Indie Rock, Wave, diverse 60er-Einflüsse und die gewohnte latente Progressivität werden oftmals anders als auf den zuvor erschienenen Alben eingesetzt. So wurde „Fading“ mit den bewährten Ingredienzien zubereitet, doch die Art und Weise der Verwurstung unterscheidet sich doch stark von dem, was früher war.

Ohne auch nur ansatzweise die Qualität wirklich toller Alben wie „Feeling Feline Tonight“, „Sins“ oder das noch unter dem NOVAK-Banner erschienene „Perpetual Motion“ in Frage zu stellen, muss konstatiert werden, dass ANTENNAS-Songs noch nie so viel Tiefgang und subtile Komplexität in sich bargen wie auf „Neanderthal“ - es benötigt durchaus ein paar Durchläufe mehr, bis sich dem Hörer die zehn Nummern erschlossen haben, doch bis dahin haben sich die kleinen Mini-Bergsteigerhaken längst in den zerebralen Katakomben verankert, auf dass sie nie wieder aus dem Gedächtnis gelöscht werden.

FAZIT: ANTENNAS ließen sich durch die Lineup-Änderung nicht beirren und haben mit einer hörbaren Selbstsicherheit einfach weiter ihren Weg beschritten. Der heißt „einhundert Prozent ANTENNAS und doch wieder anders“

WICHTIG: Die MP3-Version des Albums kann man sich bereits jetzt herunterladen, zum Beispiel hier – die CD erscheint hingegen erst am 23. November.

Chris Popp (Info) (Review 9713x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Looking For You
  • Heart Of Being Young
  • No Forever
  • Machinegun
  • Neanderthal
  • Hospital
  • Memory Lane
  • Fading
  • I Can See Now
  • Off The Deep End

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Per
gepostet am: 31.10.2012

User-Wertung:
15 Punkte

Great album!
John Alucard
gepostet am: 31.10.2012

Soll ich das glauben? 14/15???? Hm....
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 31.10.2012

Nö, sind ja 13/15... :)
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