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Andrej Seban: Sklony (Review)

Artist:

Andrej Seban

Andrej Seban: Sklony
Album:

Sklony

Medium: CD
Stil:

Avantgarde / Klassik / Jazz

Label: Hevhetia
Spieldauer: 47:25
Erschienen: 01.02.2008
Website: [Link]

Der Künstler selbst behauptet, die Unbill des Alltags sowie das Erbe seiner Vorfahren habe „Sklony“ stark inspiriert. Was man anhand der Musik feststellen kann ist die Tatsache, dass ANDREJ SEBAN ein beseeltes Werk zwischen Sologitarre und orchestralem Duktus erschaffen hat, das sich jeglicher stilistischen Beschreibung entzieht.

So ist es nur folgerichtig, dass der Gitarrist keines seiner Stücke tituliert hat, sondern alle als Gesamtwerk verstanden wissen möchte. Dieses ist zugleich polyphones Experiment und ungemein kompakt im Sinne des Formats typischer Lieder. Sebans Weg führt aus der Eremitage des Einzelgängers mit der Akustischen hinaus in den Orchestergraben (vierter Teil) und zumindest in den Vorraum oder auf die Toilette eines Rockschuppens, in dem eine avantgardistische Folk-Noise-Truppe Souncheck macht (Teil fünf). Was schräg klingt, kann man auf Jazz-Einflüsse zurückführen oder schlichtweg als musikalischen Ausdruck von Gedankenfreiheit bezeichnen; beides wäre richtig, so man das Genre als Ergebnis von letzterem begreift.

Seinen Hang zu Stimmstudien lebt Seban im A Capella des zehnten Teils aus, aber auch ätherische Soundkulissen kann er aufbauen, was bei SPACEBOYS seltener bewiesen wurde als humorvoller Eklektizismus, der auf „Sklony“ weniger offensichtlich zum Tragen kommt. Der vorwitzig elektronisch fiepende achte Teil des Werkes mag darauf hindeuten, schwillt noch dazu zu dröhnendem Lärm an und muss fürs große Ganze wichtig sein, wenn man seine über fünfminütige Länge betrachtet. Vielleicht liegt hierin auch der Reiz des Albums: Assoziationen sind in alle Extremrichtungen erlaubt, bloß liegt die endgültige Deutung beim Erschaffer selbst, so er eine vorgesehen hat. Ansonsten bliebe „Sklony“ wie gesagt ein umfassendes Klangkonstrukt zwischen Song und interessantem Sound.

FAZIT: „Sklony“ ist Gitarre und Orchester im Verbund, enttäuscht aber jegliche Erwartungen, die mit dieser Basis in Verbindung stehen mögen. ANDREJ SEBAN kocht Komposition, Impromptu und Geräusch zu einem einzigartigen Ganzen hoch, das zumindest in längeren Teilen zwingend wirkt, den Hörer, der zwangsläufig im Dunklen tappt, andererseits aber auch anstrengt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2917x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Sklony

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  • Sklony (2008) - 9/15 Punkten
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