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ARZ: Turn Of The Tide (Review)
Artist: | ARZ |
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Album: | Turn Of The Tide |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Unicorn Digital | |
Spieldauer: | 74:50 | |
Erschienen: | 27.01.2012 | |
Website: | [Link] |
Ein Projekt zweiter Mitglieder einer YES-Tributband … Nein, ARZ zerglashämmern nicht GLASSHAMMER; sondern bekunden innerhalb der klassischen Prog-Sparte Eigenständigkeit, was nach vier Alben sowieso selbstverständlich ist.
Nach kurzem Intro erweist sich „Birth Of A Hero“ gleich als skurriler, richtiggehend harter Artrock nach amerikanischem Verständnis, dessen Alleinstellungsmerkmal in der kräftigen Rhythmik und dem vordergründigen Bass-Synthesizer zu finden ist. Steve Adams singt ausdrucksvoll und bringt unerwartet zynische Texte zu Gehör, wo viele seiner Landsleute Schönklang walten lassen. „Shadows On The Wall“ klingt danach zwar ruhiger, aber eher episch nachdenklich als leut- oder glückselig, was später auch für die ELP-Fanfare „My Friend“ gilt.
Die 16 Minuten von „Hope And Glory“ gefallen mit orchestralen Arrangements und gleichzeitigem Fokus auf dem Gesang, was für Zugzwang sorgt und der Zerfaserung vorbeugt. Nie klingen ARZ künstlich gestreckt oder willkürlich, selbst während der virtuosen Abfahrt gen Ende dieses Brockens nicht. Hales Schlagzeug hätte klanglich organischer inszeniert werden können, doch der Kerl spielt fantastisch, gerade mit den Füßen. Mit relativ kompakten und vor Musikalität überquellenden sieben Minuten wird „To The Better Man“ zum Konsenssong von ARZ, auch wegen seines erhebenden Refrains und der Gitarrensolos.
Der zweite Mammutsong – das Titelstück – begeistert mit Geschwindigkeitsausbrüchen und der Spielzeit angemessenen Spannungsbögen, die auch stimmig aufgelöst werden, und da aller guten Dinge drei sind, steht nach der Akustikstudie mit „Twilight“ ein weiterer Zwölfminüter an, der sich grob zwischen neueren SPOCK'S BEARD, lebendiger YES-Esoterik (also doch!) und instrumentaler Programmmusik einordnet. Gut gemacht, abwechslungsreich und überraschend trotz der klar vorgegebenen Koordinaten.
FAZIT: ARZ' aktuelles Album ist eine Überraschung innerhalb des weiten Prog-Feldes geworden und bietet nicht nur überragendes Handwerk, sondern packende Kompositionen, die nicht um ihrer selbst willen verkopft klingen. „Turn Of The Tide“ ist angenehm griffig und emotional wie intellektuell nachvollziehbar, statt mit Plastikgefühlen und Klangmathematik abzustoßen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Arz Nova
- Birth of a Hero
- Shadow on the Wall
- Hope and Glory
- My Friend
- To the Better Man
- Turn of the Tide
- Lost Lake
- Twilight
- Bass - Steve Adams
- Gesang - Steve Adams
- Gitarre - Steve Adams
- Keys - Steve Adams
- Schlagzeug - Merrill Hale
- Turn Of The Tide (2012) - 12/15 Punkten
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