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A Liquid Landscape: Nightingale Express (Review)
Artist: | A Liquid Landscape |
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Album: | Nightingale Express |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Glassville Records | |
Spieldauer: | 52:22 | |
Erschienen: | 17.02.2012 | |
Website: | [Link] |
Unten der Boden, oben der Äther. Aus Horizonten und Landstrichen haben ANATHEMA inzwischen einen ganzen Themenkomplex geschürt. Da geht es um die Endlosigkeit bei der Suche nach dem, was sich zwischen den beiden Polen verstecken mag. A LIQUID LANDSCAPE bringen die Dualität aus Erdreich und Himmel zurück, lassen jedoch einen Expresszug durchziehen, der sich genau durch die Mitte bewegt und die Grenze hinter sich aufstiebt, so dass die Linien im bunten Dunst verschwimmen.
Für ein Debüt ist „Nightingale Express“ ambitioniert aufgebaut: Es handelt sich um ein mit Interludien aufgelockertes Konzeptalbum, das gleich mit dem Titel- und Longtrack voranprescht. Für ein Debüt leider auch typisch: Es schwimmt überwiegend im Fahrwasser der Vorbilder, als da wäre vor allem das britisch-australisch-amerikanische Dreieck ANATHEMA, KARNIVOOL und DREDG. Hier fühlen sich die Niederländer hörbar wohl, schwelgen in der Abenddämmerung und veranstalten ein orangerotes Feuerwerk. Mit Gesang, so kurz vor der Kopfstimme wie 23:55h vor Mitternacht, vom Tremolo geprägte E-Gitarrenzerrfäden, die sich durch den Hintergrund schlängeln, flirrende Riffs und gelegentliche Wutausbrüche - da ist man zu Hause. Dass man der Austauschbarkeit und Redundanz des inzwischen sowieso überlaufenen Subgenres in manchen Passagen gefährlich nahe rückt, gehört wohl einfach zu den ersten Schritten dazu. Gerade im Longtrack macht sich das bemerkbar. Hier geschieht zu wenig; es reicht nicht aus, eine Idee auf eine Viertelstunde auszuwalzen. Damit gibt man dem sicherlich angenehmen Schwelgen in der Atmosphäre den Vorzug vor einer aufregenden und abwechslungsreichen Abenteuerreise, die man eigentlich erwarten würde, wenn man die große Tour schon an den Anfang der Schlange stellt.
Spannender wird’s zuletzt. Der Closer „Secret Isle“ ist die ANATHEMA-Gedenknummer, eine perfekte Kopie des Melancholiebads, das die Briten insbesondere auf dem letzten Album eingegossen haben, Mann-Frau-Wechselgesang inklusive. Obwohl so nah an der Vorlage – ein Ausklang, der haften bleibt. Es ist der Endspurt eines starken Schlussdrittels, das mit „Out Of Line“ beginnt und nicht mehr abbricht. Da wacht die Truppe endlich auf, traut sich auch mal einprägsame Schnörkel und Muster zu, ohne ganze Sequenzen mit Allgemeinplätzen füllen zu müssen.
FAZIT: Anhänger der oben genannten Referenzen haben ein neues All-Inclusive-Paket, auf das sie sich freuen können. Darüber hinaus wird phasenweise eigenständig genug musiziert, dass man A LIQUID LANDSCAPE auf dem hoffentlich folgenden zweiten Album einen gewaltigen Sprung zutrauen muss. „Nightingale Express“ bleibt in erster Linie eine Genreplatte, aber eine solche haben viele am Anfang ihrer Karriere hingelegt, die heute selbst als stilprägend gelten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Nightingale Express
- Wanderer's Log - You
- June Fifth
- Phases
- The Unreachable
- Wanderer's Log – Me
- Thieves Of Time
- Out Of Line
- Come On Home
- Wanderer's Log – Storm
- Secret Isle
- Bass - Robert van Dam
- Gesang - Fons Herder
- Gitarre - Niels van Dam, Fons Herder
- Schlagzeug - Coen Speelman
- Nightingale Express (2012) - 9/15 Punkten
- The Largest Fire Known To Man (2014) - 8/15 Punkten
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