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Vlad In Tears: Welcome To Vladyland (Review)

Artist:

Vlad In Tears

Vlad In Tears: Welcome To Vladyland
Album:

Welcome To Vladyland

Medium: CD
Stil:

Gothic / Wave Rock

Label: Echozone / Sony
Spieldauer: 47:00
Erschienen: 11.11.2011
Website: [Link]

VLAD IN TEARS sind so etwas wie Berlusconi-Theater für die gar nicht einmal so finstere Darkwave-Disco: Viel Getöse, leidlich böse … doch das Problem sind weniger sie selbst als das, was dahintersteht - falsche Beweggründe und zu viel Handwerk vor der Kunst.

"At The End Of The World" und "After All" kommen schmissig im Hauruck-Rhythmus und fallen ebenso hittig aus wie "Here Comes The Rain" oder das pluckernde "Mary", die ein bisschen Rave zum Tanzen heraufbeschwören. "Circus On The Moon" und mit Abstrichen auch "The Black Cat" versprühen Vaudeville-Atmosphäre und sind damit eher Ausreißer, denn das Kabarett-Feld überlassen VLAD IN TEARS anderen Gothic-Kapellen.

"A Song To Say Goodnight" ist eine Klimperballade mit Hang zum Schmalz, aber gekonnt üppig gestalteten Arrangements. Ähnliches gilt für "Pretending", das mit anderer Instrumentierung jeder Eighties-Haarspray-Band zur Ehre gereicht hätte; so stellt es VLAD IN TEARS als findige Komponisten und Klangdesigner heraus, denn die synthetischen Flächen, die die Südländer auslegen, entsprechen mitnichten öden und bisweilen anachronistischen Standards.

Dass "Welcome To Vladyland" dennoch voller Genre-Archaismen steckt, versteht sich angesichts des Gothic-Hintergrundes - ein Stil, der sich bisweilen allzu sehr im Wiederkäuen gefällt - beinahe von selbst. "To Be Mine" könnte man sich sogar von ungleich kommerzielleren Achtziger-Wavern wie A-HA vorstellen, wenngleich die Klampfen - wie üblich auch bei VLAD IN TEARS vornehmlich stoische Rhythmusgeber - dann doch zu kräftig tönen. Dass die letzten beiden Tracks, vor allem der Hit "We'll Never Die", auf die Kundschaft der skandinavischen Gotenriege zielen, ist angesichts des Produktcharakters, der die Italiener umweht, nicht einmal als Kritik anzuführen - schließlich herrscht in ihrem Genre sowieso weitgehend mehr Schein als Sein und Kalkül, ob man es gutheißt oder nicht.

FAZIT: "Welcome To Vladyland" ist ein von fachkundigen Musikern ersonnenes Album voll härterer Gothic-Musik, und genau diese Formulierung dürfte Interessenten je nach Befinden abschrecken oder anziehen; in jedem Fall gilt für VLAD IN TEARS: Sie sind mehr Gebrauchssound als Sturm-und-Drang-Künstler.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3852x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • At The End Of The World
  • Circus On The Moon
  • Here Comes The Rain
  • A Song To Say Goodnight
  • Mary
  • After All
  • Pretending
  • Redemption
  • The Black Cat
  • To Be Mine
  • We'll Never Die
  • A Vlad's Tale

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Prachtexemplar
gepostet am: 14.11.2011

User-Wertung:
15 Punkte

Hallo Andreas, mir gefällt dein sehr guter Schreibstil und es macht freude zu lesen.
Ich selber arbeite seit Jahren als Journalist für viele Print und Onlinemagazine, sowie vor der Kamera als Interviewer. Warum aber, muss eine solch musikalisch talentierte Band, die sich eindlich mal vom allgemeinen Einheitsbrei, der momentan auf uns einprasselt, unterscheidet, solche einer flachen Kritik gegenüber sehen..? Wenn ich mir deinen Musikgeschmack unter Infos ansehe, frage ich mich, ohne es negativ zu meinen, ob du der richtige Mann für ein Review zu der CD bist. Was ist falsch daran, wenn sich eine junge Band durch "hittige" Musik absetzen will, und wie sollte es eine junge Band sonst aus dem Schatten des "Neverlands" schaffen ? Müssen Stil und Richtung immer in Schubladen passen um greifbar zu werden ?Ich selber bin leidenschaftlicher Hardrock und Metalfan, habe aber Sinne für gute Musik und kann mich anderem gegenüber öffnen. Dieses Album ist "schmissig", handwerklich einwandfrei und vor allem : verdammt abwechslungsreich.
Besten Gruss aus der Hauptstadt
Andreas Schiffmann
gepostet am: 14.11.2011

Deinen letzten Satz unterschreibe ich, aber genau deswegen ist die Band völlig gesichtslos. Schmiss, Handwerk und Abwechslung kann man jedem ehrgeizigen SAE-Schüler beibringen, und genau so klingen Vlad In Tears - wie Dienstleister für eine Zielgruppe. Von Freischwimmen kann auch keine Rede sein; mir fallen in diesem Bereich weit bessere Gruppen ein, zumal authentischere, vor allem was Batcave- und Dark-Cabaret-Einflüsse angeht. Meinungen sind wie Arschlöcher, und ich lasse dir deine. Immerhin bist du einer der wenigen Menschen hier, die konstruktiv kritisieren :-)
Sep
gepostet am: 15.11.2011

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