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Victory: Don't Talk Science (Review)

Artist:

Victory

Victory: Don't Talk Science
Album:

Don't Talk Science

Medium: CD
Stil:

Hardrock/Heavy Metal

Label: Golden Core Records
Spieldauer: 50:19
Erschienen: 27.05.2011
Website: [Link]

Hat ja ganz schön lange gedauert, bis die Hannoveraner nach der Neuformierung 2005 endlich mal ein neues Studioalbum von der Leine lassen (hach, welch großartiges Wortspiel, ich schäm mich auch ein wenig...). Klar, vor allem die beiden Gitarristen haben reichlich um die Ohren - Tommy Newton als Produzent und Herman Frank mit ACCEPT, POISON SUN und seiner Band unter eigenem Namen - und ob das auch der Grund ist, warum man "Don't Talk Science" als letztes Album ausgerufen hat? Man weiß es nicht genau, aber vielleicht war das Interesse an VICTORY nach der Reunion einfach nicht mehr groß genug, um den Betrieb neben den anderen, ertragreicheren Verpflichtungen noch konsequent aufrechtzuerhalten. Immerhin hat man keinen leisen Abschied gewählt und so kommen die Anhänger, von denen es trotz der längeren Funkstille gewiss und hoffentlich noch einige geben wird, vorher noch in den Genuss des ungehörten Materials, welches sich in den letzten Jahren angesammelt hat (und ursprünglich schon 2009 erscheinen sollte).

Der Ausstand startet in Form von "Restless" mit einem stampfenden Groover mit fetter ACCEPT-Schlagseite. Okay, wenn man Herman Frank an Bord hat, darf man das. Und extrem weit weg war man stilistisch von den Stadtnachbarn ja auch nie. Bei der Nummer werden einem dann auch gleich wieder die Qualitäten von Jioti Parcharidis bewusst. Der ehemalige HUMAN FORTRESS-Sänger macht seine Sache auf dem Album wirklich verdammt gut, auch wenn er vielleicht nicht ganz so prägnant ist, wie seine beiden Vorgänger Charlie Huhn und Fernando Garcia, deren Schatten aber halt auch ziemlich lang sind. Seine raue Stimme passt aber äußert gut zur Musik von VICTORY, wie man ja bereits vor fünf Jahren bei den Neuaufnahmen alter Hits unter dem Titel "Fuel To The Fire" feststellen konnte.
Das kann er auch beim restlichen neuen und äußerst VICTORY-typischen Songmaterial beweisen. Der gute, knackige Stoff enthält sämtliche Trademarks, die man mit den alten Recken verbindet, wobei man auf Dauer schon mal das Gefühl bekommen kann, dass sie auf "Don't Talk Science" schon etwas arg viel bei sich selber klauen. Der mit der Diskographie vertraute Hörer erfährt bei Songs wie "Love Kills Love", "Burn Down The City", "Right Between The Eyes" oder "Victim Of Lies" doch so manches Déjà-vu-Erlebnis. Aber was soll´s, bei Bands wie RUNNING WILD oder AC/DC hat das die Fans auch noch nie wirklich gestört. Außerdem haben sich VICTORY schließlich schon vor langer Zeit mit ihrem eigenen Stil etabliert.

Nicht ganz ohne Kritik kommt auch die Produktion davon; was überrascht, da die ausführenden Experten schließlich in den eigenen Reihen sitzen. Die komplette Saitenfraktion tönt zwar schön breit im Background, aber speziell die Gitarren hätten mehr Schärfe vertragen können. Gute Soli wie in "Rock Star" oder "Go To Hell", um nur einige Beispiele zu nennen, gehören doch weiter nach vorne, oder was? Das Schlagzeug kauft ihnen dabei zu deutlich den Schneid ab. Allgemein und unverständlicherweise sind die Sechssaiter soundtechnisch (aber keineswegs vom Spiel her) zu harmlos ausgefallen.

Dennoch fällt er positiv aus, der Gesamteindruck von "Don't Talk Science", an dessen Ende die Karriere von VICTORY mit zwei Coverversionen ad acta gelegt wird. Das feine, etwas nach Y & T klingende "Waiting For The Wind" entpuppt sich (beim späteren Nachlesen im Infoblatt) als Hit von SPOOKY TOOTH. "I'm So Excited" hingegen hätte man den POINTER SISTERS nicht unbedingt entreißen müssen. Denn schließlich ist die Aufregung darüber, dass es das an dieser Stelle für immer gewesen sein soll, sowieso von negativer Art.

FAZIT: Wer VICTORY über die Jahre mit Interesse verfolgt hat, dürfte auch an der (erneuten) Abschiedsvorstellung beträchtlichen Gefallen finden. Dass sich die Innovationen darauf arg in Grenzen halten, war auch nicht unbedingt anders zu erwarten und ist bei der Urteilsfindung daher durchaus zu vernachlässigen. Ein triftiger Grund, der Band die Entlassungspapiere zu verweigern, ist "Don't Talk Science" nämlich allemal.

Lars Schuckar (Info) (Review 5643x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Restless
  • Speak Up
  • Rock Star
  • Love Kills Love
  • Burn Down The City
  • Down Load Down
  • Right Between The Eyes
  • Blinded By Darkness
  • No Return
  • Victim Of Lies
  • Go To Hell
  • Waiting For The Wind
  • I'm So Excited

Besetzung:

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