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Vanderlinde: Wind and Rain (Review)

Artist:

Vanderlinde

Vanderlinde: Wind and Rain
Album:

Wind and Rain

Medium: CD
Stil:

Mainstream / Hardrock

Label: ASR / Soulfood
Spieldauer: 42:24
Erschienen: 22.04.2011
Website: [Link]

Was geht in Holland? Denkt man an HELLOISE, VENGEANCE oder härtere Ausläufer wie PICTURE, war unser Nachbarland eigentlich schon immer eine gute Adresse für rockige bis metallische Sounds. VANDERLINDE nun haben weniger mit den neusten Überfliegern VANDERBUYST am Hut, als ihr Name vermuten lässt, überzeugen jedoch mit relativ assoziationsfreiem Hard- bis Irgendwas-Rock

Erwin Musper, der schon mit den SCORPIONS, CHICAGO und BON JOVI gewerkelt hat, sorgte auf "Wind and Rain" für eine groß aufgezogene Produktion, die der Band trotz Streicher und anderem Zierrat nichts von ihrer Bodenständigkeit nimmt. Nach dem bombastischen Titeltrack kommt "The Difference" umso entspannter als unauffälliger - man darf gerne das Allerwelts-Präfix bemühen - Beziehungssong mit gutem Hook. Dass die gesetzeren Herren in den Staaten aufgenommen haben, hört man anhand einer nicht unerheblichen Nashville-Kante, welche sich in countryesken Elementen (Steel Guitar, Fiedel) Bahn bricht. "Can't wait for yesterday" bietet ebenfalls Mainstream im gebrochenen Sinne, was bedeutet, dass VANDERLINDE keinen direkten Weg gehen, sondern auch mit Frauenverstärkung hinterm Mikro eher um die Gunst der Detailverliebten heischen, die lieber zu- als nebenbei hören. Die melancholische Grundnote ist auch während "Spending it all Jack" nicht wegzudenken, wohingegen "Totally Trashed" dem Terminus Hardrock wieder gerecht wird, auch wenn man das Banjozupfen nicht lassen kann. Fühlt man sich angesichts dessen zwar nicht gerade wie unter Kuhjungen, sorgt es zumindest für eine gewisse Alleinstellung der Gruppe unter vielen dauergewellten Kopisten des Altbewährten. Bart Schwertmann quält sich bisweilen herrlich durch seine Gefühlsbekundungen und legt keinen der üblichen Dünkel seiner mit Brusthaarperücke auftanzenden Kollegen an den Tag. "Fool on the hill" klingt tatsächlich nach in die Staaten verfrachteten LED ZEPPELIN, wenn sie eben Kentucky statt Kashmir angesteuert hätten.

Obwohl einiges auf "Wind and Rain" ebendiesen Naturgewalten anheimgestellt werden darf, ohne dass man darob Tränen verdrücken müsste ("Out of control", das schunklige "Did you"), kriegt die Band im Allgemeinen die Kurve aus dem Einerlei. "When it's all gone" etwa pflückt sich sein Hippie-Bandana direkt vom Baumwollfeld und drückt der Holden einen Wah-Wah-Schmatzer auf, wohingegen der Abschluss "The window of my eyes" für hochgehaltene Feuerzeuge im Saal sorgt - nicht ausschließlich von Milfs vielleicht, doch die prä-Zwanziger dürften sich eindeutig nicht von VANDERLINDE angesprochen fühlen. Für die gibt's ohnehin genug andere Musik.

FAZIT: VANDERLINDE markieren die Niederlande einmal mehr als hervorragenden Rock-Exporteur und richten sich an Fans von Bands der Marke SUPERTRAMP bis MOODY BLUES eingedenk zahlreicher Gute-Zeit-Bekunder, die nie wirklich hart zulangen, dafür aber umso beherzter und auf den kleinen, feinen Unterschied im Sound bedacht - eine Major-Produktion im besten Sinn.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4425x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Wind and Rain
  • The Difference
  • Can't wait for yesterday
  • Spending it all Jack
  • Totally Trashed
  • Fool on the hill
  • Out of control
  • Did you
  • The Red Cardinal
  • When it's all gone
  • Talk about it
  • The window of my eyes

Besetzung:

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