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Space Debris: Archive Vol 3: Deepest View (Review)

Artist:

Space Debris

Space Debris: Archive Vol 3: Deepest View
Album:

Archive Vol 3: Deepest View

Medium: CD
Stil:

Space-Kraut-Rock

Label: Eigenproduktion/breitklang
Spieldauer: 77:44
Erschienen: 18.11.2011
Website: [Link]

Aller guten Dinge sind (mindestens) drei. Mit „Deepest View“ präsentieren SPACE DEBRIS den dritten Teil ihrer Reihe bislang unveröffentlichter Archivaufnahmen. In diesem Fall mit der Ausnahme von "Anima“ und „Astronaut Versus Kosmonaut“, die es bereits als Bonustracks auf die Vinylausgabe der „Live Ghosts“ gab. Wieder handelt es sich um Live-Aufnahmen, was aber beim hohen Improvisations- und Jam-Charakter-Grad der Musik keine Rolle spielt. Beim Klang allerdings schon. „Deepest View“ klingt inhomogener als die beiden Vorgänger, insbesondere die Stücke aus der Weschnitzmühle ("legendärer Proberaum" der Band - deshalb nur quasi-Live) und leider auch aus dem Siegener Belle Epoque (meiner alten Stammkneipe, lang, lang ist’s her. Standard-Gedeck: Ein großes Bier, eine Flasche Apfelkorn zu Dritt und eine Packung Gauloises – mehr saß von unserem Taschengeld nicht drin. Dazu hätte SPACE DEBRIS wunderbar als musikalische Untermalung gepasst) hören sich nach halb geschlossenem Vorhang an. So ist das Leben halt, manchmal scheint die Sonne, manchmal herrscht Nebel. Akzeptabel ist der Sound allemal, musikalisch gelungen auch. Inklusive vorsichtigem FRANK-ZAPPA-hat-den-„Blues“-Gitarrensolo am Ende des, abschließend etwas abrupt ausgeblendeten, gleichnamigen Songs (natürlich ohne „FRANK-ZAPPA-hat-den-“). Gut unterrichtete Kreise wissen indes zu berichten, dass der Song eine kleine Hommage an Richie Blues von RAINBOW ist. Passt schon.

Herzstück des Albums ist das 21-minütige Titellied, ein orgellastiger, leicht psychedelischer Krautrock-Brecher, der zum Ende hin fast pastorale Züge gewinnt. Einer der spannendsten Longtracks, die SPACE DEBRIS bislang eingespielt haben. Aber bereits das jazzig verspielte "Mary-Jo-Anna" mit Winnie Rimbach-Sator am Piano überzeugt zu Beginn. Wobei sofort deutlich wird, dass eine saubere Trennung zwischen den beiden Besetzungen (bis 2004 mit Tom Kunkel an der Orgel, 2008/09 mit Rimbach Sator an diversen Keyboards) nicht gesucht wird. Es zeugt von SPACE DEBRIS innerer Geschlossenheit, dass das auch nicht nötig ist; die Reise quer durch die Zeiten, immerhin neun Jahre werden überwunden, funktioniert – bis auf den Klang – erstaunlich gut.

FAZIT: Auch bei den Ausgrabungen „Archive-Vol. 3“ gibt es kaum Ermüdungserscheinungen. Klanglich fällt „Deepest View“ gegenüber den Vorgängern ein wenig ab, hat aber einen exzellenten, langen, Titelsong zwischen Bar-Blues, mitternächtlichem Jam- und Krautrock zu bieten, den feinen Jazzprog-Trip „Mary-Joe Anna“ (was sonst), den treibenden, schwerblütigen, sacht zappaesken – und soundtechnisch leider schwächelnden – „Blues“ und einen gelungenen Ausflug „In A Gadda Da Vida“(„Latrino Mortadella II“). Mit dem gefälligen Rest wieder eine runde Sache. Da kann ruhig noch mehr aus den Archiven kommen.

Jochen König (Info) (Review 6140x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Mary-Joe-Anna (Zürich 09)
  • Reprise Of The Sun (Zürich 09)
  • Deepest View (Michelstadt 04)
  • Moon Roots (Weschnitzmühle 04)
  • Blues (Weschnitzmühle 04)
  • Anima (Siegen 08)
  • Latrino Mortadella II (Siegen 08)
  • Astronaut Versus Kosmonaut (Siegen 08)
  • Namber Nein (Exil 00)
  • MoJoMe III (Weschnitzmühle 01)
  • Mynona (Weschnitzmühle 04)
  • Jerrys Aural Innovations (Radioansage Jerry Kranitz 04)

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Mirko
gepostet am: 05.12.2011

Ich besitze nur die "Live Ghosts", da sollte ich mir doch mal langsam die Archive geben.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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