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Solstice Coil: Natural Causes (Review)

Artist:

Solstice Coil

Solstice Coil: Natural Causes
Album:

Natural Causes

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Just For Kicks
Spieldauer: 60:37
Erschienen: 12.08.2011
Website: [Link]

Zum letzten Mal hatte man ein solch fettes Booklet mit PAYNE'S GRAYs "Kaddath: Decoded" in der Hand, und deren Fans könnten auch Israels gleichwohl weniger avantgardistische SOLSTICE COIL gefallen, die nach zehn Jahren Existenz mit einem Streichquartett aufspielen und ähnlich wie die Deutschen damals alle Songs auf dem Albumcover optisch hervorkehren.

In "Question Irrelevant", einem für neueren Progressive Rock durchaus traditionellen Stück mit angemessen harten Riffs, indes nicht wirklich heavy, zahlen die Streicher sich sogleich als Soßenbinder für die ohnehin dichten Arrangements aus. Die thematisierte Verwirrung des Protagonisten führt man hinüber ins das kräftige Zwischenspiel "Outcome Inevitable". Die Melodien von "Fall Schedules" bestechen ebenso wie die Orgelsounds, verweisen indes überhaupt nicht auf den kulurellen Background der Truppe. Auch anderswo auf "Natural Causes" wird man sie nicht mit ORPHANED LAND vergleichen können, derweil ihre Texte ähnlich tief schürfen. Dazu wurden sie im Posterbüchlein auch besonders groß abgedruckt.

"I Know" steht in seiner melancholischen Gefühlsduselei ebenfalls emblematisch für Zeitgenössisches zwischen Alternative und PINK FLOYD, sprich: Rock ja, aber ohne Schweiß, und wenn schon sphärische Vibes, dann immer songorientiert. So schwelt ein Glanzlicht, was im Übrigen auch für das dynamisch unvorhersehbare "Human Again" gilt. Dabei und auch ansonsten sollte man jedoch kein stilistisch grelles Farbenspiel von SOLSTICE COIL erwarten; so gemahnen sie vielmehr an die neueren, gesetzten PAIN OF SALVATION. In deren Geist steht insbesondere "Walking Graveyards", weniger das außerordentlich verspielte "Singalong Deathtrap".

"Too Many Regrets" wird textlich - der Titel sagt es jedem mit normalen Makeln behafteten Menschen - besonders greifbar, klingt dessen ungeachtet aber dringlich bis aufbegehrend, zumal man mit unerwartet schroffen Tönen nicht geizt - definitiver Anspieltipp. "Replacing People" besitzt einen verflucht interessanten Text über eine spezielle Form der Sozialhygiene, deren Fürsteher sich ein neues Umfeld suchen, sobald sie das alte nicht mehr mitreißen können. Selbiges tun SOLSTICE COIL auch mit dem Schwestersong "Moral Oxidation" umso mehr, während "Designated Instincts" zu den härtesten und klanglich spacigsten Tracks gehört, gerade weil über weite Teile hinweg instrumental.

Was der Gruppe fehlt - auch in der großmütigen bis herzerweichenden Abschlussballade mit einstweiligem Aufbrausen -, sind große Refrains; SOLSTICE COIL möchten mit "Natural Causes" bewusst als Gesamtbild überzeugen, und das tun sie. Die Scheibe ist vielleicht ein mundender Zwischenhappen für Fans der neueren PORCUPINE TREE, wenn auch mit deutlichem Klassenunterschied dazwischen.

FAZIT: Wer häufiger nach Polen schielt, wenn er modernen Progressive Rock hören möchte, und "alternativen" Musikentwürfen (die mit dem Wort natürlich nur noch wenig zu tun haben) nicht abgeneigt ist, sollte SOLSTICE COIL ein Ohr leihen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4320x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Question Irrelevant
  • Outcome Inevitable
  • Fall Schedules
  • I Know
  • Human Again
  • Singalong Deathtrap
  • Walking Graveyards
  • Too Many Regrets
  • Moral Oxidation
  • Replacing People
  • Designed Instincts
  • Recipe For Eternity

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Guy
gepostet am: 07.11.2011

User-Wertung:
15 Punkte

Awesome album!
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