Partner
Services
Statistiken
Wir
Seamount: III - Sacrifice (Review)
Artist: | Seamount |
|
Album: | III - Sacrifice |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Doom Metal/70s-Hardrock |
|
Label: | The Church Within Records | |
Spieldauer: | 58:52 | |
Erschienen: | 22.10.2010 | |
Website: | [Link] |
Retro-Hardrock, auch gerne im Gemisch mit Doom Metal, steht derzeit ja recht hoch im Kurs und kommt zuletzt in ungewöhnlicher Breite daher. Und das ist exakt der Stil, den bekanntlich auch SEAMOUNT auf der Pfanne haben. Man kann dabei aber nicht deutlich genug erwähnen, dass die deutsche Band mit dem amerikanischen Sänger diesen Stil nicht erst seit gestern spielt und - wie am Titel unschwer erkennbar - jetzt bereits ihr drittes Album vorlegt.
Wie erwartet haben es die Mannen um die vielbeschäftigte Stimme von Phil Swanson (wobei er bei HOUR OF 13 jetzt wohl leider wieder raus ist) auch auf "III - Sacrifice" wieder nicht sonderlich eilig. Geprägt von Swansons eindringlichem Gesang und den klaren, wenig verzerrten Gitarren bei für Doom Metal zudem nicht sonderlich basslastigen Gesamtsound, wird nach dem recht gut gelaunt und noch verhältnismäßig rasant daherkommenden "The Ancient" bereits bei "Ocean, I Call You" heruntergebremst und nach leicht brachialem Beginn die Riffs weiter äußerst relaxt aus den Klampfen gezaubert. Die Grenzen zwischen Metal und 70s-Rock sind bei dieser Band sowieso fließend, daher ist bei diesem Song ebenso wie beim tempogleichen "The Mountains Will Know My Name" Headbangen nicht ausgeschlossen, vor allem wiegt man sich aber immer tiefer in diese berauschenden Songs hinein - und sei es nur, um sich selbst innerlich die steigende Begeisterung für das Gehörte zu bestätigen. Wer nach dem wieder etwas schnelleren, mit einer raumumgreifenden Melodie und einem charismatischen 80er-Indie-Touch versehenen "Standing In The Rain" auch bei "40000 Fathoms" wieder kopfnickend vor der Anlage sitzt, versteht, was ich meine.
Bei "Stardust" wird es dann kurzzeitig enorm flott und nach dem riffschweren Stampfer "Gettin Through" legt auch der anschließende Titelsong wieder einen Zahn zu, um mit einer coolen, melodischen Gitarrenharmonie der alten Hardrockschule zu begeistern; fast tanzbar, diese beschwingte Nummer, zumindest im nächsten Oldie-Rock-Schuppen, wo heimlich in den Ecken geraucht wird.
Das geradlinige "Path To Legend" hält diese Stimmung aufrecht und nicht nur durch die ausgesprochen lebendigen Gitarren bleibt man dem Doom Metal bei erneuter Hinwendung zum melodischen Hardrock auch hier eine ganze Ecke fern. Erst zum Schluss wird es mit dem weiteren Longtrack "Only Death Shall Do Us Part" dann aber wieder behäbiger und nachdenklicher, wenn auch nicht ansatzweise so düster, wie der Titel suggerieren könnte.
Eine gewisse Düsternis und Bedrücktheit ist über die knappe Stunde Spieldauer dennoch stets unterschwellig vorhanden. Es überwiegt bei SEAMOUNT aber auch diesmal wieder deutlich die Hoffnung, zu wohlig umarmen einen die singenden Gitarren, so einflüsternd der Gesang. Dazu ertönt die Musik auch noch im tollen Sound, der wirklich perfekt zur Musik passt, so dass man seiner Trübsal mit dieser Scheibe kaum wird frönen können, selbst wenn man es wollte.
FAZIT: Doomiger Retrosound zum Wohlfühlen. Wer seit kurzem mit den Labelkollegen ORCHID die Wonnen alter musikalischer Glanzzeiten genießt, darf sich jetzt mit "III - Sacrifice" einen noch entspannteren (zugleich nicht ganz so abwechslungsreichen) Gesellen für die riffbetonte Gelassenheit ins traute Doom-Heim holen. Wer HOUR OF 13 oder eben auch SEAMOUNT selbst schon länger fest ins Herz geschlossen hat, bei dem läuft die Scheibe - da schon seit ein paar Monaten beim Label erhältlich - ja sowieso schon längst in Dauerrotation.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Ancient
- Ocean, I Call You
- The Mountains Will Know My Name
- Standing In The Rain
- 40000 Fathoms
- Stardust
- Gettin Through
- Sacrifice
- Path To Legend
- Only Death Shall Do Us Part
- Bass - Markus Stroehlein
- Gesang - Phil Swanson
- Gitarre - Tim Schmidt, Andy Kummer
- Schlagzeug - Jens Hofmann
- Light II Truth (2009) - 13/15 Punkten
- III - Sacrifice (2010) - 13/15 Punkten
- Earthmother (2012) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews