Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Punch & Nerves: In Vivid Colours (Review)

Artist:

Punch & Nerves

Punch & Nerves: In Vivid Colours
Album:

In Vivid Colours

Medium: CD
Stil:

Akustik Indie Pop

Label: Beste! Unterhaltung
Spieldauer: 41:31
Erschienen: 08.07.2011
Website: [Link]

Manchmal gibt es Alben, die kommen einfach zu früh!
In Vivid Colours“ ist ein klassischer Fall dafür.
Akustische Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang – und im besten Moment kommt sogar (leider nur in einem Song) eine Violine hinzu. Mit dieser musikalischen Mixtur beglückt uns die noch sehr junge Nürnberger Band PUNCH & NERVES, ein Triumvirat, das neben dem Musizieren auch sehr gerne Fahrrad fährt, was uns ihre nicht sonderlich professionell gestaltete Homepage offenbart. Und auch die Musik auf „In Vivid Colours“ scheint durch's Fahrradfahren inspiriert – man dreht sich im Kreis wie die Pedale, die man tritt. Mal wird gebremst, mal etwas stärkere in die Pedale getreten und mitunter klemmt sogar die Kette. Da möchte man manchmal den Vorschlag machen: „Steigt doch mal auf's Motorrad um, gebt Gas, lasst's auch mal richtig krachen … aber bitte bewegt euch mehr und mutiger in den Klängen, die ihr erzeugt, ohne euch so oft zu wiederholen!“

Einen böser Vorwurf gilt deshalb LINDA RUM, die singt und Gitarre spielt. Allerdings greift sie immer wieder bei ihrem Spiel auf ähnliche Rhythmen zurück, selbst wenn sie diese mal beschleunigt oder verlangsamt. Auch klingt ihre Gitarre ewig gleich – so als hätte sie diese einmal in einer festen Tonlage gestimmt, um sie auf den 41 Minuten des Albums konstant durchzuziehen. Was anfangs gefällt wird dann leider schnell langweilig. „Vibrant“ eröffnet als Instrumentaltitel das Album und hinterlässt sofort einen Aha-Effekt. Ruhig, leise und verhalten beginnt die akustische Gitarre den Song, um dann richtig loszukrachen, so als wäre sie auf der Suche nach ihrem großen, elektronisch verstärkten Bruder. Bis hierhin machen PUNCH & NERVES alles richtig. Doch bereits der folgende Titel, diesmal durch Lindas Gesang ergänzt, der durch seinen etwas rauen Unterton sogar eine klitzekleine MELANIE-Attitüde in sich trägt, weist bereits Wiederholungen auf. Und diese Wiederholungen setzen sich über das gesamte Album hinweg fort.

Nur wenige Höhepunkte sind zu verzeichnen, wobei ein eindeutiger der Stimmungswechsel von „In This World We're Lost“ ist, welcher durch den ambitionierten Violineneinsatz von STEPHEN W. OLSON und eine ruhigere Spielweise gesetzt wird.

Angeblich haben die „Nürnberger Nachrichten“ nach einem Auftritt von PUNCH & NERVES eine äußerst seltene Höchstnote vergeben, bei der sie den „kompakten, knackigen und durch die Bank weg großartigen Auftritt dieser Ausnahmeband“ lobten und man sogar feststellte, „wie sehr doch eine Akustik-Klampfe rocken kann“. Dieses „Rocken“ darf der Hörer beim ersten, als Intro verstandenen, Song bewundern (Ebenfalls ein Album-Höhepunkt!), doch dann sucht man vergeblich nach einer echten Fortsetzung. Für die Studioaufnahmen von „In Vivid Colours“ gilt höchstens noch die Einschätzung „kompakt“ - aber „knackig und durch die Bank großartig“ wären eine schiere Übertreibung.

Angenehm und für mich zugleich letzter Höhepunkt ist der Song „Here“, wobei aber auch hier dieses sich ständig ähnelnde akustische Gitarrenspiel, welches in dieser oder ähnlicher Form beinahe jeden Song des Albums durchzieht, auffällt. Spätestens in solchen Momenten wird dem Kritiker, aber bestimmt auch einem neugierigen Hörer, klar, dass es besser gewesen wäre, vor dem Longplay-Debüt (Na ja, bei 41 Minuten Spielzeit kann man im CD-Zeitalter auch diesbezüglich schon streiten!) vielleicht einfach nur mit einer Studio-EP oder Maxi-CD durchzustarten.

FAZIT: Das Nürnberger Trio PUNCH & NERVES tritt mit „In Vivid Colours“ in den musikalischen Box-Ring, aber beweist sich bei weitem noch nicht als Puncher. Sie schlagen zu einseitig, ohne geschickte Haken oder auch mal einen verbotenen Tiefschlag zu setzen, der vielleicht schmerzt, aber zugleich beeindruckt. Haut beim nächsten Album einfach mehr drauf, lasst euch nicht zu sehr von euren Gegnern beeindrucken und fahrt nicht zu viel Fahrrad – das macht zu wenig Krach und ist auch viel zu langsam in dieser schnelllebigen Musikwelt!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3967x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Vibrant
  • I'm Staying Here
  • Intake Of Breath
  • Kick The Bucket
  • Hero
  • In This Worls We're Lost
  • You Light Your Way
  • Waiting Fo The Good Old Times
  • Trust In Yourself

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Monate hat das Jahr?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!