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Moon: Caduceus Chalice (Review)
Artist: | Moon |
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Album: | Caduceus Chalice |
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Medium: | CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Moribund Records | |
Spieldauer: | 52:39 | |
Erschienen: | 28.06.2011 | |
Website: | [Link] |
Hässliche Musik kann so schön sein. Bestes Beispiel ist MOONs erster Longplayer „Caduceus Chalice“, der schon 2010 als Tape bei Wolfsvuur Records erschien und jetzt via Moribund als CD auch einem Publikum zugänglich gemacht wird, das technisch im 3. Jahrtausend angekommen ist. Dieser Mond hier steht im dichten Nebel über Australien und wird von Miasmyr als Einzelkämpfer vertreten, der sehr dichte und atmosphärische Musik geschaffen hat.
Zunächst einmal ist „Caduceus Chalice“ purer Old-School-Black-Metal, roh, primitiv und schrammelig, sowohl in der Darbietung als Musiker als auch in der Aufnahme, die im eigenen Studio stattfand. Wer modernen Sound mit Transparenz braucht, liegt hier eindeutig falsch. MOON sind eine schwer definierbare amorphe low-fi Soundwelle, die sich über den Hörer ergießt und ihn gelegentlich an den Rand des Ertrinkens bringt. Der Opener besteht aus repetitiven gezupften E-Gitarre-Melodien, die schon den Weg vorgeben, den die Songs nehmen werden, die folgen: monoton, unterschwellig melodisch, depressiv und verzweifelt. Ohne Ansatz wird „In Shadow“ ausgefadet und geht in das Gehämmer von „Forest Samhain“ über, das mit 7 Minuten von der Länge der einzelnen Lieder her im Mittelfeld rangiert, aber wie alle ausschweifenden Kompositionen hier auf ganzer Länge zu fesseln weiß. Gitarrenwände mäandrieren durch eine düstere Landschaft im Dauerregen, Keyboards mit massivem Hall bilden Nebelschwaden, während das Szenario unter Dauerfeuer von organisch programmierten Drums liegt und eine verzweifelte Seele von Dämonen verfolgt und zum unartikulierten Schreien und Jammern gebracht wird. Das Gesamtkunstwerk erhält seine ätherische Dichte durch starke Hall-Effekte und eine undurchschaubare Anzahl von Gitarrenschichten, seinen fesselnden Charakter durch Unterbrechung der Monotonie im genau richtigen Moment, und wenn es nur ein kurzes Innehalten der Drums ist. MOON haben es mit „Caduceus Chalice“ geschafft, Primitivität und Schönheit zu einer Einheit zu verbinden. Respekt und Verneigung.
FAZIT: Großes Kunstwerk mit unfassbar negativer Ausstrahlung. Hässliche Musik kann so schön sein.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- In Shadow
- Forest Samhain
- Beneath
- Monastery
- Caduceus
- Chalice
- Lucifer's Horns (2010) - 7/15 Punkten
- Caduceus Chalice (2011) - 12/15 Punkten
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