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Ivory Tower: IV (Review)
Artist: | Ivory Tower |
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Album: | IV |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive / Power Metal |
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Label: | Dust On The Tracks | |
Spieldauer: | 47:13 | |
Erschienen: | 21.10.2011 | |
Website: | [Link] |
Die einstige Prog-Power-Hoffnung IVORY TOWER schießt sich mit ihrem selbstproduzierten vierten Album ins Knie: Wo DREAM THEATER in einer ganz anderen Liga musizierten, als sie zwischendurch regelrecht brutal aufspielten, reicht es für die Norddeutschen im leicht modernisierten Kontext nur noch für die Kreisklasse.
Ähnlich wie den Nachbarn von HELLOWEEN nimmt man IVORY TOWER die aggressive Härte nicht so recht ab. Was jenen nur noch mit "Better Than Raw" aufs Genialste gelang, stinkt bei den Kielern von vornherein. "Rape Of Time" und "Expelled From Heaven" sind trotz angelegentlich warmer Keyboard-Sounds und einiger gelungener Riffs beziehungsweise Melodien echte Rohrkrepierer, nicht zuletzt wegen des gewollt harten Gesangs. "Catatonic Sleep" langweilt abgesehen von Riffs mit orientalischer Anmutung mit stoischem Stakkato-Rhythmus und uninspiriertem Lead-Gedudel, während das an sich ansprechende "Hands To The Sky" vom nicht eben lebendigen Gesamtsound heruntergerissen wird.
Erst bei der Ballade "Loss" - ätzender Gitarrenklang wieder - blitzen die alten IVORY TOWER durch, die es vor allem mit "Beyond The Stars" faustdick hinter den Ohren hatten, wenn es um das Erbe guter teutonischer Kraftmucke mit Hang zur Verspieltheit ging: Melodieverständnis und ein gefälliges Arrangement erinnern an einst, wenngleich im abgespeckten Beinahe-Lagerfeuer-Umfeld. "What If" steht die Verzahnung von Pianotupfern und Tieflader-Riffs im Anschluss genauso wenig wie den anfangs erwähnten Kollegen. dafür stimmen die nachfolgenden Motive und nicht zuletzt der Gesang durchaus freudig, obschon die fehlende Dynamik den Enthusiasmus sprichwörtlich dämpft wie ein missbrauchter Kompressor.
"Wailing Wall" verägert trotz mitreißender Struktur wieder durch CLAWFINGER-Gespreche und ungelenke Rhythmik, und "We're Lost" verwirrt zwischen Euro-Metal und Einton-Geschrubbe Marke FEAR FACTORY für Arme mit unterbelichteter Produktion. "Moments Of Delight" deutet am Ende an, was aus "IV" hätte werden können, wäre ein kundiger Producer angestellt worden, der IVORY TOWER die Leviten gelesen hätte. Schuster bleib bei deinen Leisten.
FAZIT: "IV" ist ein melodisch latent unterbelichtetes Album mit schlechtem Sound geworden, dem davon abgesehen schlicht die Ideen fehlen, um IVORY TOWER weiterhin in der oberen Prog-Metal-Riege mitmischen zu lassen. Angesichts der aktuellen Veröffentlichungen von SYMPHONY X bis selbst DREAM THEATER - von ARCH / MATHEOS wollen wir nicht sprechen - geradezu blanker Hohn …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Rape Of Time
- Expelled From Heaven
- Catatonic Sleep
- Hands To The Sky
- Loss
- What If
- Wailing Wall
- Child Of Burden
- We're Lost
- Moments Of Delight
- Bass - Björn Bombach
- Gesang - André Fischer
- Gitarre - Sven Böge
- Schlagzeug - Florian Tabbert
- IV (2011) - 6/15 Punkten
- Heavy Rain (2024) - 11/15 Punkten
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