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Evergrey: Glorious Collision (Review)

Artist:

Evergrey

Evergrey: Glorious Collision
Album:

Glorious Collision

Medium: CD
Stil:

Modern Prog Metal

Label: Steamhammer/SPV
Spieldauer: 61:44
Erschienen: 25.02.2011
Website: [Link]

Anfang des vergangenen Jahrzehnts schien es so, als sei allein der Himmel die Grenze für EVERGREY. Die schwedische Combo mischte die verkrustete Progszene mit schweren Grooves, modernen Sounds, düsteren Keyboard-Einlagen und latenten Power-Metal-Einflüssen auf „Solitude - Dominance - Tragedy“, „In Search Of Truth“, „Recreation Day“und „The Inner Circle“ so vehement auf, dass sich Kritiker und Fans nahe der Ekstase bewegten. Doch anschließend begann ein schleichender Prozess des künstlerischen Abstiegs, der in „Monday Morning Apocalypse“ und „Torn“ erschreckend schwache und belanglose Album produzierte.

Logische Konsequenz: Bandboss Tom Englund, für Gitarre und die markanten, melancholischen Vocals zuständig, wechselte 3/4 der restlichen Besetzung aus - nur Keyboarder Rikard Zander blieb an seiner Seite. Keine leichte Situation vor dem achten Studioalbum und doch kann man festhalten: Auf „Glorious Collision“ zeigt die Formkurve EVERGREYs erfreulicherweise wieder steil nach oben.

Endlich hat Englund wieder ein wenig die Handbremse gelöst, sind die allzu balladesken Töne der letzten Scheiben wieder mehr in den Hintergrund gerückt (auch wenn diese immer noch vorhanden sind - man höre nur den dramatischen Rausschmeißer „...And The Distance“!). Es darf wieder gebangt werden auf „Glorious Collision“. Die schwermütige Melancholie ist zwar immer noch subtil vorhanden, doch die Grundstimmung auf dem neuen Longplayer ist, verglichen mit den Frühwerken, deutlich positiver. Vor allen Dingen die Gitarren tönen heutzutage freundlicher, heller und zuversichtlicher, ohne dabei soft oder langweilig zu klingen.

Glorious Collision“ stellt eine Rückkehr zu alter Stärke zurück, die viele von Englund und EVERGREY sicherlich nicht mehr erwartet hätten. Aber alle Zutaten, die die Band einst zum großen Hoffnungsträger gemacht haben, sind wieder da: Messerscharfe Stakkato-Riffs, sorgsam eingestreute Piano- und Keyboard-Sounds, die einzigartige Stimme Englunds, die Emotionen von Mount-Everest-Größe transportiert - und all das eingebettet in Songs, die nicht künstlich in die Länge gezogen wurden, die aber dennoch genau die Zeit bekommen, die sie brauchen, um ihre volle Wirkung zu entfalten - und das dürfen dann auch mal knapp sechseinhalb Minuten sein. Anspieltipps? Fast jeder Song - aber exemplarisch sei „Out Of Reach“ genannt, das den Hörer auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitnimmt.

FAZIT: Auch wenn Tom Englund davon spricht, dass er für „Glorious Collision“ so viele Einflüsse wie nie zuvor zugelassen hat: Album Nummer acht ist eine lupenreine Rückkehr zu alten Tagen - und das kann ohne jegliche Einschränkung nur begrüßt werden. Wer auf progressiven Power Metal steht, der auch vor modernen Sounds nicht die Scheuklappen aufsetzt, der sollte, nein, der muss „Glorious Collision“ kaufen.

Lothar Hausfeld (Info) (Review 7391x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Leave It Behind Us
  • You
  • Wrong
  • Frozen
  • Restoring The Loss
  • To Fit The Mold
  • Out of Reach
  • The Phantom Letters
  • The Disease…
  • It Comes From Within
  • Free
  • I´m Drowning Alone
  • …And The Distance

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Andreas Schiffmann
gepostet am: 01.03.2011

Das ist kein Metal, sondern verdammt gut gemachter Pop mit harten Gitarren, gerade des Gesang wegen. Dabei wollte der Herr zu Anfang gar nicht selbst ans Mikro treten.
Teddy500
gepostet am: 21.02.2015

User-Wertung:
7 Punkte

Der Opener sehr geiler Song, Frozen erreicht auch noch die alte Klasse, der Rest na ja. Zu viele Songs, die Evergrey typisch klingen, aber auf Dauer auch nach dem zehnten Mal hören nicht so richtig hängen bleiben. Man hört, dass die neuen Musiker nach Chefplan spielen ohne eigene Identität, die Solis transportieren nicht den Songinhalt. Schlagzeugspiel uninspiriert, aber das Schlimmste der Sound! Beschissen, Drums klingen nach Garagenband unter einem Deckel, nur Stimme und Keys klingen typisch. Katastrophe! Gitarren kommen auch nicht genug zu Geltung. Coverartwork ist auch bescheiden und gewollt auffällig dramatisch, der Albumtitel auch. Als wenn man die depressiven Gothic-Teenies auch noch schnell ansprechen wollte. Vgl. grandiose Coverinnengestaltung von früher!! Insgesamt eine Enttäuschung. Wäre grandios als Debutalbum, das zweite "SDT" wäre dann eine gewaltige Steigerung gewesen. So nur eine 3-. Von Evergrey muss man mehr erwarten.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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