Metalcore als Genrebezeichnung kommt ja heutzutage oft einer Beleidigung gleich, nüchtern betrachtet halten sich beim amerikanischen Quartett ANTAGONIST beide Spielarten aber ungefähr die Waage, ein leichter Ausschlag Richtung Metal inbegriffen. Und diese Mischung auf Longplayer Nummer drei „World In Decline“ weiß in einem abgehalftertem Musikmétier durchaus zu gefallen, drücken die 10 Songs doch mit ordentlich Groove im Midtempo aus den Boxen, die die Welt bedeuten.

Einerseits ist das Album Hardcore-gerecht simpel strukturiert und straight auf die Zwölf, andererseits aber im Unterton melodiös, was überwiegend an der ausgefeilten Gitarrenarbeit liegt, die auch vor klassischen NWoBHM-Soli nicht zurückschreckt. Die übrigen Verdächtigen wie AT THE GATES werden nur am Rande gestreift, dafür aber eine ordentliche Dosis Thrash inkorporiert und schwupps, fertig ist das Gebräu, das die Grundlage für den bösen HC-Shout-Gesang bildet, der sich über Gott, andere freizügige Sterne und die Welt, speziell deren Niedergang, auslässt.

FAZIT: Es dürfte schwer sein, mit Metalcore noch jemanden hinter dem Ofen hervorzulocken. Für diese schlechte Ausgangsbasis machen ANTAGONIST ihren Job aber ausgesprochen gut und liefern ein Album ab, das erstaunlich oft aufhorchen lässt und sich still und heimlich im Gehörgang festfrisst. Zwar im Westen nichts Neues, dafür aber well done.