Ganz in der Tradition solcher Acts wie KLAUS SCHULZE, STELLAR OM SPACE, ASH RA TEMPLE und ähnlicher Vertreter hypnotischer Synthesizerklänge erschaffen die Franzosen ANNAPURNA ILLUSION fast eine dreiviertel Stunde lang vielschichtige Klangskulpturen aus Ambient-Sounds, analogen 70er-Korg-Synthies und beinahe rituell anmutenden Rhythmen.

Dass die Band nicht nur meditative Oszillatorsounds drauf hat, zeigt sie mit „Crane And Bear“, das durch seine noisigen, verfremdeten Gitarren fast schon Drone-Doom-Züge aufweist, und „Ambrosio“ hat fast schon etwas Folkiges, bis im übertragenden, bildlichen Sinne ein Eingeborenenstamm fast ekstatisch um ein lichterloh brennendes großes Feuer tanzt. KING CRIMSON in ihrer experimentellsten Phase, ab in den Weltraum mit ihnen, vorher noch mit einem LSD-Proviant versorgt, und wir haben „Long Wandering“.

Von mangelnder Abwechslung kann man also kaum reden, was die Ansätze der sechs Stücke angeht, doch innerhalb der collagenhaften Tongebilde geschieht vieles schlichtweg zu exzessiv ausgeschlachtet, was für unangenehme Unrast in sämtlichen Gliedmaßen sorgt. Die Repetitivität mag als Stilmittel nicht so wie gewünscht funktionieren, und das bewirkt, dass man als Hörer endgültig permanent um die Ecke schaut, ob der Bus mit der zündenden Idee endlich um die Ecke kommt. Wo der doch ohnehin schon Verspätung hat.

FAZIT: Hier wird der Geduldsfaden überstrapaziert, und das geht letztendlich auf Kosten des Genusses. ANNAPURNA ILLUSION sollten die Magie der Monotonie besser anderen Formationen überlassen, denn selbige wissen die Westeuropäer kaum zu entfesseln. Herumgeeier auf mittelmäßigem Niveau.